Die Sache mit der (Bio-)Baumwolle - und wieso Bio nicht nur ein Trend ist


Kleider machen Leute - so lautete schon die uralte Novelle von Gottfried Keller, die ich damals in der Schule lesen durfte. Aber auch heute sagt unsere Kleidung noch einiges über den Träger aus, bewusst oder unbewusst. Vielleicht sogar noch viel mehr als früher - weil wir eine Wahl haben.
Ich war neulich in der Bahn und konnte nicht überhören, wie sich zwei Jugendliche über den "albernen Bio-Trend" lustig machten. "Total bescheuert, die Leute, die gleich das Dreifache ausgeben, nur weil Bio auf der Gurke drauf steht." - "Ja, es gibt ja jetzt sogar Bio-Klamotten, sogar bei H&M. Spinnen alle, die Ökos." Ich fühle mich durch solche Kommentare nicht persönlich angegriffen, aber doch etwas traurig berührt, weil die Aufklärung einfach fehlt und so wenige Menschen über die Bedeutung von Bio oder den Produktionsbedingungen ihrer Kleidung Bescheid wissen. Daher möchte ich ein ganz bedeutendes Material heute etwas genauer anschauen: die Baumwolle.



Das sogenannte weiße Gold fand schon vor tausenden Jahren seine Bestimmung als Kleidung für den Menschen, aber es gibt wenige Stoffe, die so extensiv verwendet werden wie Baumwolle heutzutage. Generell ist sie auch ein tolles Material: widerstandsfähig, feuchtigkeitsabsorbierend, nachwachsend, angenehm auf der Haut. Daher mag ich persönlich auch Baumwolle sehr viel lieber als künstliche Materialien wie z.B. Polyester, das ja auf der endlichen Ressource Erdöl basiert. Wusstest du z.B., dass ca. 60% der heutigen Kleidungsstücke auf dem deutschen Markt aus Chemiefasern, allen voran Polyester, bestehen?1 Das Problem ist nicht nur der Ausgangsrohstoff, sondern auch die Tatsache, dass beim Waschen von synthetischen Materialien das Abwasser mit winzigen Plastikpartikeln verschmutzt wird, welche nur bedingt in Kläranlagen rausgefiltert werden können und so in unseren Ozeanen landen.2
Trotzdem ist auch Baumwolle nicht gleich Baumwolle und nicht gleich das Optimum: Die Baumwollindustrie hat sich in den letzten Jahrhunderten drastisch entwickelt und die Mengen des begehrten Rohstoffs sind regelrecht explodiert. In 2014/15 wurden knapp 26 Millionen Tonnen (!) geerntet, von denen etwa die Hälfte aus China und Indien kommt3. Insgesamt werden 92% der indischen Baumwollfelder mit konventioneller Baumwolle bewirtschaftet und das heißt leider auch Pestizide, Chemikalien und Gentech-Veränderungen.



Pro T-Shirt aus konventioneller Baumwolle werden ganze 150g Gift (man stelle sich vor: anderthalb Tafeln Schokolade) in Form von Chemikalien verwendet.1 Zwar wurde die Baumwollpflanze schon längst gentechnisch verändert, um gegen Insekten und Parasiten immun zu sein, aber ist gegen einige davon schon wieder resistent geworden; ein ähnliches Symptom wie in der Massentierhaltung bei übermäßiger Antibiotika-Vergabe. Den indischen Baumwollbauern nützt das Ganze also wenig: Die Preise der Baumwollsamen von Monsanto und Co. steigen und treiben in die Abhängigkeit, mehr Chemie zur Bekämpfung von Parasiten wird benötigt und die Gefahr der Spritz- und Düngemittel ist wenig bekannt in einem Entwicklungsland, in dem ein Viertel der Bevölkerung nicht lesen und schreiben kann. Häufig werden die Felder ohne jegliche Schutzkleidung und mit nackten Armen und Beinen mit dem Gift behandelt – die Folgen reichen von Schwindel und Hautveränderungen über Veränderungen im Erbgut bis hin zu Missgeburten, Behinderungen oder weiteren schwerwiegenden Schäden.4
Als Ausweg aus dem Teufelskreis sehen viele Bauern nur einen Schluck von dem tödlichen Insektizid-Cocktail: laut den Vereinten Nationen brachte sich in Indien zwischen 1992 und 2005 alle 32 Minuten ein Farmer um.5  What the fuck, alle 32 Minuten!? Wenn man solche Zahlen liest, kann man eigentlich nur den Kopf schütteln und sich fragen, wie all das möglich ist? Letzten Endes ist das nur eine der fatalen Auswirkungen der modernen Fast Fashion Industrie: die westliche Welt verlangt viel, schnell, und das billig.

Ein Weg, diesen ganzen Wahnsinn bewusst nicht zu unterstützen, ist auf Bio-Baumwolle zu achten. Kontrollierte Bio-Baumwolle bedeutet, dass keine Gentechnik und keine gefährlichen Pestizide verwenden werden dürfen. Oft wird bei zertifizierten Bio-Unternehmen auch auf soziale Kriterien geachtet: ein Siegel, das du unterstützen kannst, ist der sogenannte Global-Organic-Textile-Standard (kurz GOTS; ökologische und soziale Mindestanforderungen über die gesamte Lieferkette). Und generell immer hilfreich: weniger konsumieren, mehr second hand, mehr qualitativ hochwertiges.



In diesem Sinne stelle ich euch heute nichts nagelneues vor, sondern nur eine andere Variante des bereits schon mal gezeigten Fair Fashion Shirts von JAN 'N JUNE aus Bio-Baumwolle, hergestellt in Europa. Die Hose ist aus einem Secondhand Laden in Hamburg, die Uhr und die Sonnenbrille nachhaltig hergestellt von Kerbholz. Schuhe: alt, aber ähnliche in fair+vegan+bio: Ethletics
 



Wenn mehr Leute sich über die absurden Auswirkungen der konventionellen Modeindustrie informieren und sich bewusst dagegen entscheiden, ist ein Wandel möglich. Es wird zwar sicher nicht von heute auf morgen gehen. Aber es geht. Und ich freue mich, dass du diesen Artikel schon mal gelesen hast - denn Kleider machen Leute und du weißt jetzt schon einiges über die Bedingungen dahinter - und was DU tun kannst. :)

Ich wünsche euch eine schöne Sommerwoche! 
Alles Liebe,

eure Corinna



Quellen:
1 RESET.org

Wieviel kostet eigentlich so eine Hochzeit? Am besten noch in nachhaltig?

 

Ja, das liebe Geld. Eigentlich so unwichtig (möchte ich zumindest denken) und dann doch wieder so entscheidend (muss ich leider immer wieder rausfinden). Gerade beim Thema Hochzeit mussten mein Liebster und ich schon oft schlucken, als wir die Preise bei verschiedenen Dienstleistern anfragten. Generell scheint es so zu sein, dass, sobald man das Wort Hochzeit davor setzen kann -probiert es ruhig mal aus: (Hochzeits-)Fotograf, (Hochzeits-)Essen, (Hochzeits-)Blumen usw.- verdoppelt sich in etwa gleich der Preis. Manchmal auch verdreifacht. So kommt es uns zumindest vor. (-; Es ist eben eine Millionenbranche, gerade weil auch viel Tamtam um den angeblich "schönsten Tag des Lebens " gemacht werden kann. Dazu möchte ich gleich mal Einspruch einlegen: Es soll bitte ein wunderschöner Tag werden, mit allen Menschen, die uns am Herzen liegen - aber die viel zu hohe Erwartung, der schönste Tag des Lebens zu werden, muss es wirklich nicht erfüllen. Im Gegenteil, denn das würde ja bedeuten, dass unser Leben von da an bergab geht. Bitte nicht! Ich wünsche mir einfach ein schönes, entspanntes Fest mit unseren Herzmenschen, die mit uns auf unsere Liebe anstoßen. Eine Party, die in Erinnerung bleibt. Natürlich ein leckeres Essen, ausgelassenes Tanzen, und viel Lachen, aber es muss nichts perfekt sein und es darf - und wird, da bin ich mir sicher- auch ruhig etwas schief gehen.

Da es also in letzter Zeit öfters mal Thema war und scheinbar auf viel Interesse stößt, da man ja über Geld nicht redet, möchte ich ein paar grobe Zahlen und Fakten mit euch teilen. Dabei sind alle Angaben als Richtwerte zu verstehen und basieren nur auf unserer persönlichen Erfahrung.

Womit muss man rechnen?

Die Gästeliste

Natürlich kommt alles sehr auf die Wünsche des Brautpaars an und das Ausmaß bzw. die Anzahl der Gäste, aber nichts ist so ausschlaggebend zu den Kosten wie die Anzahl der Gäste. Wir z.B. waren uns relativ schnell einig darüber, dass wir kein ausschweifendes Fest auf einem Schloss mit 300 mehr oder weniger bekannten Leuten feiern wollen. Es sollen unsere engsten Freunde mit Partner und natürlich die Familie dabei sein. Wobei es natürlich da schon schwierig werden kann, wenn man niemandem auf die Füße treten will. Wir sind uns bei ein paar Leuten z.B. auch noch unsicher, wie wir vorgehen sollen - Menschen, die man gern mag, aber vielleicht einmal im Jahr sieht und daher aus Pflichtgefühl einlädt? Weil man selbst eingeladen war oder einfach weil es sich so gehört? Schwierige Geschichte. Bei uns wird es wohl um die 65-70 Gäste geben, denn diese Zahl kommt schnell zusammen.

 

Die Location

Die Wahl der Location ist ein weiterer ganz entscheidender Faktor und hier haben wir schon die unterschiedlichsten Angebote bekommen. Anfangen kann es bei 0€ (z.B. in einem Restaurant dafür mit Mindestumsatz; aber auch hier oft mit Aufwandspauschale), ein paar Hundert Euro in einer unbekannteren Location oder einem Bürgerhaus/Vereinshaus bis hin zu 800-2000€. Letzteres scheint dabei so ein "normales" Maß zu sein; wobei es natürlich nach oben keine Grenzen gibt und jede Location eine andere Preisgestaltung hat. Es gibt meist einen riesigen Dschungel an Bedingungen und zubuchbaren "Extras", seitenlange Angebote und Verpflichtungen, die es schwer machen, Locations einfach miteinander zu vergleichen. Bei den einen zahlt man für jede Gabel und jede Serviette pro Gast einen Aufschlag, bei den meisten kostet die Nutzung der "Außenbereiche" eine spezielle Gebühr. Oft gibt es Preisvarianten für unterschiedliche "Bestuhlungen" (was für ein Wort, nech?^^), Dekomöglichkeiten oder auch Übernachtungsverpflichtungren für die Gäste. Die allermeisten professionalisierten Locations, die Hochzeiten ausführen, haben gebundene Catering-Partner, an die man sich zu halten hat, was das ganze Angebot entsprechend verteuert bzw. in unserem Fall auch schnell ausscheiden lässt.

Das Essen

Auch bei diesem Thema geht es schnell um beachtliche Summen. Klar, man möchte seinen Gästen ja auch ein leckeres Menü servieren. Aber bei den Preisen kommt man doch ein bisschen ins Schwitzen: Die Menüvorschläge, die wir bekommen haben, gehen oft ab 35€ für das günstigste 3-Gänge-Menü los und gehen gerne auch mal bis 58€ für "normale", omnivore Menüs und werden dann bei gehobenen Fisch- und Meerestiervorliebe gerne noch höher. Liegt vermutlich daran, dass man das Ganze "Hochzeits"-Menü nennen kann. Ein bisschen verrückt find ich das ja, muss ich sagen, denn der ganze Service und das Gedeck etc. muss ja noch extra gezahlt werden. Und das ist im Restaurant bei den Preisen ja schon inkludiert. 
Da wir uns eine vegan/vegetarische Hochzeit wünschen, kommt das bisher teuerste Angebot zwar wenigstens nicht in Frage, aber leider bedeutet vegan auch nicht gleich preiswert. Versteht mich nicht falsch, ich investiere sehr gern in gute Qualität und gebe auch privat gerne mehr Geld für hochwertiges Essen und Bio-Qualität aus, aber das ist hier noch nicht mal der Fall. Um fair zu sein, habe ich auch schon von Feiern gehört, wo es günstige Buffets um die 20€ pro Person gab, aber beide dieser Feiern waren eben auch auf dem Lande (und auch nicht vegan ;-)).  Mitternachtssnack oder Kaffee und Kuchen am Nachmittag sind noch hinzuzurechnen und werden gern nochmal 7-15€ pro Person berechnet.


Die Getränke

Hier waren die meisten Angebote, die wir erhalten haben, an Getränkepreisen im Restaurant orientiert. Also 2-3€ für Softdrinks, 15-20€ für die Flasche Wein usw. Klingt erstmal ganz ok, aber wenn man das auf den ganzen Nachmittag, Abend und jeden Gast hochrechnet, kommt doch schon wieder ganz schön was zusammen - mal ganz davon abgesehen, dass es verdammt schwierig ist, einzuschätzen, ob Tante Heidi an dem Abend in Trinklaune ist und wie viele Liter Bier und unsere lieben Kommilitonen wohl zu unseren Ehren einnehmen möchten. Manche Locations bieten eine Pauschale pro Gast an (zwischen 30 und 40€), also rechnen wir mal mit ca. 2500€ - bei der aber Cocktails in der Regel ausgeschlossen sind und teilweise auf eine Uhrzeit (z.B. 2 Uhr nachts) begrenzt ist. Wir haben bei unserer jetzigen Location das Glück, dass wir weder gebundenes Catering noch Getränke abnehmen müssen, weshalb wir die Getränke selbst über einen Großhandel beziehen wollen. Etwas mehr Arbeit, dafür deutlich preiswerter (und es gibt Cocktails, juhu!)

Der Service

Diesen Posten hatte ich anfangs gar nicht so sehr auf dem Schirm, aber er kann auch einen stolzen Teil vom Kuchen ausmachen. Abhängig von der Location und auch den Servicekräften, werden die oft mit 20 - eher 25€/Stunde abgerechnet plus eventuellen Nachtzuschlag. Auf- und Abbau muss natürlich auch mitbedacht werden und so kommen hier schnell 1000-1500€ zusammen - je nach Modell und Größe der zu betreuenden Gruppe. Wir klären derzeit noch, wie viel Selbstbedienung wir haben möchten bzw. zumuten können und ob wir Bekannte haben, die auch günstiger aushelfen können.

Der Fotograf

Dieser Punkt ist vielleicht nicht jedem Brautpaar wichtig und viele beauftragen einfach jemanden aus der Familie, ein paar Schnappschüsse zu machen. Am Ende stehen natürlich eh viele Gäste mit Smartphone bei der Zeremonie, aber mir persönlich ist es einfach ein Anliegen, richtig schöne Fotos von diesem besonderen Tag mit all diesen besonderen Menschen zu haben. Leider ist auch das wieder ein Kostenpunkt, der nicht zu klein ist: Professionelle Fotografen beginnen ihre Hochzeitsreportagen oft erst ab 1000€ Minimum; der Schnitt scheint hier eher bei 1300-2300€ zu liegen für eine Ganztagsreportage. Oft wird gar keine Dokumentation für nur 3-4 Stunden angeboten, da der Aufwand dafür scheinbar zu groß ist. Auch hier schlägt das Phänomen "Hochzeits"-Irgendwas direkt zu; wobei ich sagen muss, dass ich gute Fotos auch sehr schätze und weiß, wie viel Arbeit es ist, hochwertige, schön retuschierte Bilder zu erstellen.

Foto by Olga Dercho

Die Ringe

Hier ist wirklich alles möglich, von Kaugummiautomat-Symbol-Ring bis hin zu Echtgold mit oder ohne Diamanten. Diesen Punkt habe ich noch etwas in die Zukunft geschoben, aber immerhin scheint es schon Ringe aus recyceltem Gold zu geben, die unter 1000€ kosten. 

Das Brautkleid und der Anzug

Was kostet eigentlich so ein Hochzeitskleid? Das Kleid ist natürlich wieder ein Thema für sich, dem ich schon einen gesonderten Beitrag gewidmet habe. Ich war bei einem "regulären" Brautmodengeschäft und hatte einen Anprobetermin, der übrigens sehr aufregend war. So ein schneeweißes oder champagnerfarbenes, edles Hochzeitskleid ist schon etwas Magisches. Zwar bin ich noch nicht final entschieden, aber habe schon recherchiert, dass es gemietete Kleider ab ca. 400-600€ gibt (das ist dann aber mit Anpassungen, Reinigung, Versicherung, teilweise mit Accessoires), reguläre Brautkleider im Sale ein paar wenige ab 300€, die reduzierten eher um die 600-800€ und die normalen ab ca. 1000-1800€. Nach oben gibt es natürlich keine Grenze. Der Anzug schlägt auch nochmal mit ca. 400-600€ zu Buche, wenn man Hemd und evtl. Schuhe mitrechnet. 

Unterhaltungsprogramm

Der Posten Unterhaltung kann auch vielseitig interpretiert werden, aber da mein Herzmann und ich keine großen Fans von Zauberern oder Coverbands sind, und aus Umweltgründen auf Späße wie Feuerwerk oder Luftballonsteigen verzichten, bleibt noch der DJ als Kostenpunkt im Plan. Das wiederum finde ich recht wichtig, da eine Playlist auf dem Laptop oft nicht so gut auf die Stimmung der Tanzmeute eingehen kann und auch die Übergänge dann nicht so schön sind. Bisher habe ich Angebote zwischen 500-900€ bekommen.

Floristik

Ein klassischer Fall von: bei Hochzeiten auf jeden Fall überteuert. Wusstest du z.B., dass ein normaler Brautstrauß in der Regel schnell über 80-120€ kostet? Say what!? Ja genau, für einen Blumenstrauß. Weil der nämlich ganz speziell dicht gebunden wird und natürlich weil das Wort Hochzeit davor gesetzt werden kann. Hochzeits-"Autoschmuck" kostet auch ab ca. 120€. Zum Glück brauchen wir so einen Schnickschnack nicht und bei dem Strauß kann es bei mir auch ein ganz normaler Blumenstrauß, vielleicht sogar von der Sommerwiese, gepflückt werden. Mal schauen.

Sonstiges

Zu guter Letzt habe ich noch von vielen weiteren kleinen Posten gelesen, die man insgesamt auch mit ein paar Hundert Euro zusammenrechnen kann: Friseur + Visagist, Einladungs- und Dankeskarten, Gastgeschenkchen, Menükarten, allgemeine Dekoration der Tische, Halle und Umgebung. Hier werden wir auch Einiges selbst gestalten und um möglichst wenig Müll zu produzieren, die Drucksachen auf ein Minimum beschränken.

Na, hat jemand mitgerechnet? Natürlich sind das alles nur Zahlen, die auf meiner bisherigen Erfahrung basieren und sicherlich kann man Einiges auch günstiger (oder eben auch teurer) finden. Aber man muss Fuchs sein. Und wirklich viele Recherchen anstellen, Vergleiche aufziehen und Geduld zeigen, denn jeder der einzelnen Punkte braucht eben seine Zeit.

Hier nochmal eine kleine Zusammenfassung der geschätzten Kosten bei 70 Gästen und groben Mittelwerten:

  • Location             1500€
  • Essen                   2800€
  • Kaffee Kuchen  700€
  • Getränke          2500€
  • Service              1200€
  • Fotograf            1500€
  • Ringe                     800€
  • Brautkleid        1000€
  • Anzug                    600€
  • DJ                           700€
  • Blumen                 300€
  • Sonstiges             600€

Mittlerweile überrascht es mich nicht mehr, dass das Hochzeitsportal Weddix einen Durchschnitt von 14.000€ veranschlagt.
Schon ein bisschen verrückt, für einen einzigen Tag, oder? Da wir auf einige "Extras" verzichten, viel selbst mit anpacken, und uns keine Luxusfeier wünschen, wird es bei uns hoffentlich nicht ganz so teuer. Aber jetzt habt ihr zumindest einen kleinen Eindruck von der heutigen Hochzeitssituation in der Stadt. Hat der ein oder andere von euch vielleicht schon andere Erfahrungen gemacht? Ich freu mich, wie immer, über euer Feedback!



Foto gefunden via Pinterest

Alles Liebe,
eure Corinna

Endlich weg mit dem Modeschmuck!


Wir haben es alle schon getan, oder? Sogenannten "Modeschmuck" von Iam, SIX, H&M und Konsorten gekauft. Dabei müsste es eher Billigschmuck heißen, denn Mode klingt in meinen Ohren noch viel zu positiv. Ich weiß nicht, wie viele Kettchen ich schon entzückt gekauft hab, ca. 10 Mal getragen hab, und dann entsorgen musste, weil das anfangs hochwertig silber oder gold glänzende Schmuckstück einen blassen Graugrün-Ton angenommen hatte oder gar Ohrlöcher, Finger oder Hals grünlich verfärbte. Da ist man dann schnell enttarnt: nur billiger Modeschmuck; Qualität sieht anders aus. Und nachhaltig ist das Ganze auch nicht.
Vor Kurzem hab ich zum Glück das Label Amara Ajai gefunden und möchte es euch gerne vorstellen. Esther Ajai aus Hamburg entwirft wunderschönen, filigranen Gold- und Silberschmuck, der langlebig und hochwertig ist und in Deutschland produziert wird. Esther sagt: "Bewusst entscheiden wir gegen Schnelllebigkeit und Wegwerfkonsum und setzen stattdessen auf von Hand gearbeitete Stücke mit nachhaltigem Charakter."


Hohe Qualität zu fairen Preisen, made in Germany

Wie das möglich ist? Esther von Amara Ajai verwendet sogenanntes Gold Fill bei ihren Schmuckstücken: Das ist eine Legierung aus 14K 585 Gold, die einem bestimmten Standard entsprechen muss, ca. 100x dicker als eine herkömmliche Vergoldung und dadurch deutlich haltbarer ist. So ist z.B. vorgeschrieben, dass mindestens 5% des Schmucks aus Echtgold sein muss, um die Bezeichnung Gold Filled tragen zu dürfen. Das Feine daran: Es sieht aus wie Echtgold und vor allem hat es auch dieselben Trageeigenschaften, das heißt, man kann es bedenkenlos auch zum Händewaschen, Duschen, Schwimmen etc. tragen. Das ist für mich persönlich ein Riesenargument, denn ich bin tatsächlich jemand, der seinen Schmuck auch gern über Nacht trägt. Ringe, Ohrringe und manchmal Ketten lasse ich gerne einfach um, weil ich ein Talent fürs Verlegen und Verlieren habe. Außerdem wechsle ich meinen Schmuck auch nicht täglich, weil ich meistens filigrane Stücke trage, die zu Vielem passen.

Die Kette habe ich übrigens individualisieren lassen: man kann bis zu fünf Buchstaben einstanzen lassen und auf meiner steht daher: KARMA. Ich glaube ja an sowas.
Die Preise für die Schmuckstücke von Amara Ajai finde ich dabei wirklich fair: Die Kette gibt es für 59,90€ (ohne Stanzung), die Ringe für je 39,90€. Kein Schnäppchen, aber auch kein Vermögen. Einfach schöner, hochwertiger Schmuck, made in Germany, der nicht abfärbt und an dem ich noch lange meine Freude haben werde. Einen Großteil der Schmuckstücke stellt Esther sogar selbst in Hamburg her. Ich finde, man kauft besser einmal was Richtiges als sich alle paar Wochen ein neues Modeschmuckstück, über das man sich dann ärgern muss, oder?






Genau, find ich auch. Falls du dich gleich selbst von der Qualität und der Schönheit überzeugen magst, gibt es jetzt einen Rabatt-Code von 10% auf die gesamte Kollektion! Einfach beim Checkout kissenundkarma10 eingeben, gülitg bis zum 28.08.16. You're welcome! :)

Viel Spaß beim Stöbern und alles Liebe,
eure Corinna

*in freundlicher Kooperation mit Amara Ajai.

DIY: Schlüsselbrett aus Treibholz selber machen




Hallo Freunde des ordentlich aufgeräumten Flurs! Es gibt endlich nochmal ein kleines, feines DIY für ein hübsches Schlüsselbrett. Und ich sag euch, das wollte ich schon EWIG umsetzen, weil ich dieses kleine Stück Treibholz vor gefühlt anderthalb Jahren schon im Sale gekauft hab (das gab's mal bei Depot für 2,99€), aber irgendwie kam immer das Leben dazwischen. Wie's manchmal so ist, nech? Jedenfalls kann man es aber praktisch mit jedem Stück Holz, das man so im Garten oder auch im Wald seines Vertrauens findet, umsetzen. Dann heißt es nur gut trocknen lassen und los geht's! Selber machen ist immer nachhaltiger als neu kaufen - und dieses kleine Projekt ist wirklich super easy.


Ihr braucht: 

  • Ein Stück (Treib)holz, ca. 25-30cm lang
  • 7 Schraubhaken, meine sind 15x30mm
  • Paketband ca. 4 m
  • etwa 30 Minuten Zeit




Die Abstände der Schraubhaken gleichmäßig abmessen; ich habe ca. 7 cm Platz zwischen den einzelnen Häkchen gelassen. Einfach mit der Hand reindrehen (bei sehr festem Holz empfiehlt es sich, vorher kleine Löcher vorzuboren, aber Treibholz ist in der Regel sehr weich) und an die beiden Endstücke auch noch je einen Haken drehen. Hier könnte man alternativ auch zwei Nägel nehmen; bei mir waren einfach schon solche Schraubhaken drin. Dann zwei gleichlange Abschnitte Paketband abschneiden, je etwa 2m, oder länger/kürzer, je nachdem wie hoch das fertige Schlüsselbrett hängen soll. Oben zusammenknoten, so dass eine Art Schaukel entsteht, die man dann nur noch in den 7. Schraubhaken, den man in die Decke drehen muss, einhängen muss. Fertig!




Ich persönlich mag den Naturlook des rauen Holzes sehr gerne und es sieht trotzdem irgendwie aufgeräumt aus. Die beiden wunderschönen Kerzenständer mit dem Roségold-Lack sind übrigens auch selbst gemacht und wurden mir am Wochenende von meiner lieben Freundin (hallo Lauri! :)) zum Geburtstag geschenkt. Selbst gemachte Geschenke sind einfach die schönsten, oder?




Ich wünsch euch viel Spaß beim Nachbauen und freu mich über ein Foto oder einen Link, wenn jemand ein schönes Zwillingsbrett bastelt! Ich könnte es mir übrigens auch gut als Ketten/Schmuckaufhänger vorstellen.

Alles Liebe,

eure Corinna

Wie nachhaltig ist secondhand wirklich?


Gleich mal am Anfang Butter bei die Fische: Der Flohmarkt am Wochenende war ein Riesen-Fail. Sowohl für die meisten Verkäufer, weil leider echt sehr wenig los war (wir haben gerade so die Standgebühr wieder reingeholt), als auch für die potentiellen Käufer. Natürlich ist ja das Schöne am Verkaufen auf dem Flohmarkt, dass man selbst auch mal in aller Ruhe stöbern kann. Sogar schon beim Aufbau, wo ja noch die besten Schnäppchen zu haben sind. Theoretisch. Bei diesem Flohmarkt war es aber leider so, dass ca. 95% der zu verkaufenden Klamotten von etwa fünf Fast Fashion Riesen waren. Ohne Übertreibung war die mit Abstand überwiegende Mehrheit der Teile von H&M. Der Rest war dann von Primark, Gina Tricot, C&A oder Zara. Schuhe großteils von Deichmann. Vintage Stücke oder unbekannte Marken, Schätze, Außergewöhnliches? Fehlanzeige. Ich war wirklich ziemlich enttäuscht von dem Angebot aus Einheitsbrei. Doch genau das ist natürlich auch das Problem unserer Mode-Konsumgesellschaft: man kauft so unheimlich viel ein, weil es ja schon beim Neukauf unglaublich billig ist. Man macht unzählige Fehlkäufe oder sieht sich schnell satt und wirft den ganzen Kram dann bei der nächsten Gelegenheit auf den Flohmarkt – wo sich wiederum die Käufer langweilen, weil sie ja selbst für 10€ ein nagelneues H&M Shirt kaufen können. Ahhh, ein Teufelskreis! Aber wie soll es auch anders sein, wenn sich die Modeindustrie und der Konsum von Kleidung so weiterentwickelt, dass es 12 neue Kollektionen im Jahr gibt und das zu Schleuderpreisen?

Die Lösung des Problems basiert meiner Meinung nach auf zwei Ansätzen:
A. Fair Fashion Brands unterstützen.
B. Einfach. Weniger. Konsumieren.

Gerade B ist natürlich für Viele (mich nicht ausgeschlossen) nicht ganz einfach, weil man sich daran gewöhnt hat, andauernd neue Outfits zu tragen und Abwechslung im Kleiderschrank zu haben. Leider wird aber durch den oben beschriebenen Teufelskreis auch Secondhand Kleidung immer weniger nachhaltig und qualitativ minderwertig. Ist ein H&M oder Primark Shirt vom Flohmarkt, das die Vorbesitzern drei Mal an hatte, wirklich besser als ein fair produziertes Bio-Baumwoll Shirt? Die Ressourcenaufwendung ist natürlich ein Thema, aber generell unterstützt man auch auf dem Flohmarkt oft passiv die Neuproduktion und den achtlosen Konsum von Billigkleidung. Es gab sogar einige Kleidungsstücke, die noch mit Etikett und Preisschild an der Flohmarkt-Kleiderstange hingen.

Daher bin ich dankbar für jede neue Fair Fashion Marke, die frischen Wind in die Modebranche bringt und die den Fokus auf hochwertige Kollektionen, dafür vielleicht weniger Stücke legt. Denn wir brauchen keine 5 Millionen Varianten von Billigshirts, die nach ein paar Mal tragen aus der Mode kommen! Stattdessen lieber zeitlose Qualitätsware, die man jahrelang hegt und pflegt, zu schätzen weiß, und die die Produzenten in der Lieferkette respektiert. Eine dieser Slow Fashion Marken möchte ich euch heute gerne vorstellen: Kennt ihr schon JAN ‘N JUNE?


Dass faire Mode nicht nach öden Kartoffelsäcken oder braun-grünen Strickkleidern aussehen muss, versuche ich ja schon länger hier auf diesem Blog zu zeigen. Dieses spezielle Vorurteil gegenüber Fair Fashion endgültig ad acta zu legen ist auch das Ziel vom jungen Modelabel Jan'n June. Die beiden Mädels Jula und Anna sind die Gründerinnen des Eco-Labels, die eines Tages beschlossen, die Sache einfach selbst in die Hand zu nehmen. Fair soll die Mode sein und trotzdem stylisch. Minimalistisch, sexy und dabei trotzdem, ganz wichtig, erschwinglich. Denn genau das ist eine der großen Einstiegshürden, die Fair Fashion oft noch mit sich bringt. Und so kamen die beiden Ladies dazu, ihre eigene Ideen 2013 einfach in Taten umzuwandeln. Hut ab!


Transparenz ist dabei ein großer Pfeiler von Jan 'n June. In jedem Kleidungsstück ist ein QR-Code im Label eingenäht, wodurch man die Herkunft der Kleidung nachvollziehen kann. Produziert wird in einem kleinen Familienbetrieb in Polen, wo u.a. GOTS-zertifizierte Baumwolle wie in meinem Shirt oder upgecycelte Materialien wie bei den Shorts verwendet werden.


Die Preise dafür sind wirklich fair und trotzdem nicht so billig, dass man achtlos auf Wochenbasis Neukäufe tätigt: Das Shirt ist für 38€ zu haben, die Shorts Hero regulär ebenso (gerade für 35€). Dafür ist beides super bequem, super chic und mit sehr gutem Gewissen zu tragen. Das Motto black is the new green soll zeigen, dass es auch im Slow-Fashion Bereich stilsicher zugehen kann. Grün ist schön und gut, aber die ewige Modefarbe schlechthin, die wohl nie aus der Mode kommt, ist und bleibt einfach Schwarz. Dementsprechend passend finde ich den Slogan und hoffe, dass er noch ganz viele Menschen erreicht und zum Umdenken anregt - auch in Bezug auf Secondhand Kleidung und Neukäufe generell.


Alles Liebe,
eure Corinna


Funktionschnitt - Faire Basics vom Feinsten


Das Projekt nachhaltige Kleiderschrankgeschichte geht bei mir in die zweite Runde. Nach einer ausgiebigen, aber noch nicht finalen Aufräumaktion in meinem Schrank zwecks Flohmarkt am Wochenede habe ich einige Teile aussortiert, die doch nur Platz wegnehmen und nie getragen werden. Weil sie doch nicht so 100% sitzen, mir nicht richtig stehen, das Material schnell anfängt zu miefen (hallo Polyster Shirts! Was hab ich mir da eigentlich gedacht?) oder der Stoff verwaschen, verzogen oder voll mit Pilling ist. Hach, es häuft sich schon irgendwie immer viel an - und es ist sehr befreiend sich dann davon zu trennen!


Das Schöne dabei ist, dass ich jetzt Platz für ein paar neue, nachhaltige Shirts habe. Und dieses Mal mach ich es richtig: Nachhaltig in jedem Sinne. Nicht nur fair produziert, sondern auch noch vielseitig kombinierbar, aus schönen, langlebigen Materialien. Daher finde ich die Shirts von Funktionschnitt einfach top. Kennt ihr die die Marke schon?
Tatsächlich haben sich die beiden Jungs Peter und Simon aus Köln auf genau das fokussiert, was der Name verspricht: hochwertige Shirts, die mit Funktion und Schnitt bestechen. Verschiedende Materialien und Farben sorgen dafür, dass für jeden etwas dabei ist, aber es sind trotzdem alles zeitlose Designs, die man zu allem tragen kann. Keine wilden Prints oder Musterexperimente, die aus der Mode kommen. Kein Schnickschnack, an dem man sich nach ein paar Wochen satt sieht. Einfach qualitativ hochwertige T-Shirts, die in Europa produziert werden; das gefällt mir.  




Stoffinnovation: Lyocell

Ich habe mich zum einen für ein dunkelrotes Shirt aus Lyocell entschieden, das sehr schön fällt und sehr leicht auf der Haut ist. Fühlt sich eigentlich fast an, als hätte man nichts an. Der Clou an diesem Shirt: ein schöner Rückenausschnitt, den ich gerade jetzt im Sommer super angenehm finde. Und ich muss sagen, dass ich bisher tatsächlich relativ wenig unifarbene Shirts im Schrank habe, was mir erst jetzt auffiel. Uni ist definitiv leichter zu kombinieren! Der Rock ist nämlich sonst eher einer der Kandidaten, die ich selten ausführe, weil der funky Safari Print eben nicht immer passt. Aber immerhin ist er secondhand (und war mal ziemlich lang - hier hab ich meine Kürzungskünste walten lassen). Lyocell ist übrigens eine Faser aus Cellulose, die hauptsächlich aus Buchenholz hergestellt wird. Der Stoff fällt schön fließend, fühlt sich glatt an und absorbiert Feuchtigkeit sehr gut. Bonus außerdem für Bügelfaule wie mich: Es ist sehr knitterarm. 




In diesem Sinne wünsche ich euch eine schöne Restwoche und drückt mir mal die Daumen für einen erfolgreichen Flohmarkt. Oh und außerdem passiert noch etwas Aufregendes am Wochenende: meine allererste Brautkleidanprobe!!! Jap, ich bin schon ein wenig aufgeregt. Auch wenn ich noch nichts kaufen werde. Aber trotzdem, so eine Anprobe klingt schon mal nach einer ziemlich ernsten Sache, oder? :)

Alles Liebe,
eure Corinna


*Dieser Beitrag ist in freundlicher Kooperation mit Funktionschnitt entstanden.
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