Hochzeit absagen - Sollen wir stattdessen einfach verreisen??

Wir sitzen zusammen am Wohnzimmertisch und raufen uns die Haare. Irgendwie wächst uns alles über den Kopf und wir halten kurz inne und fragen uns: Sollen wir diese ganze Hochzeit vielleicht einfach absagen; das ganze Geld sparen und stattdessen eine kleine Weltreise machen? Wer noch keine Hochzeit organisiert hat, macht sich keine Illusion! Schon in diesem Post schon einmal grob zusammengefasst, welche Posten bei einer klassischen Hochzeit in Deutschland auf einen zukommen - ausgenommen dabei sind noch die Flitterwochen und administrativen Kosten beim Standesamt oder der Kirche. Die Summe schwebt also schnell auf die 15.000€ zu, und auch wenn das verrückt klingt, ist es leider relativ realistisch.


Da mein Liebster und ich uns eigentlich schon fast damit abgefunden hatten, so viel Geld einfach ausgeben zu müssen, auch wenn wir vielleicht an ein oder anderer Stelle noch sparen können, war es etwas Anderes, was uns plötzlich alles anzweifeln ließ.
Am Wochenende haben wir uns nochmal hingesetzt, um uns Gedanken über die Einladung zu machen - da wir im September 2017 feiern wollen, müssen die jetzt langsam auch raus! Daher kam das Thema Gästeliste nochmal zur definitiven Sprache und sorgte bei uns für Unsicherheiten. Wollen wir wirklich alle -mittlerweile fast 80- Menschen, die wir ausgesucht hatten, bei unserem großen Tag mit vor Ort dabei? Ich habe mal gelesen, dass man sich die Frage stellen soll, ob man sich diesen Tag ohne diese eine Person vorstellen könne. Und nur wenn die Antwort nein lautet, solle man sie einladen. Was also mit den engen Freunden von früher, die man jetzt aber vielleicht nur noch einmal im Jahr sieht? Und gleich die nächste Frage: was mit deren Partnern? 
Eine gute Freundin von mir, die sich nun auch verlobt hat, hat sich jetzt für die "No ring, no bring" Regel entschieden, sprich, bei verlobten oder verheirateten Freunden wird der Partner mit eingeladen; bei denen, die "nur" zusammen sind, egal ob seit einem Monat oder 3 Jahren, wird der Freund/die Freundin nicht miteingeladen (es sei denn natürlich beide Menschen sind eng im Freundeskreis integriert). Hmm, auch eine Möglichkeit. Aber ist das nicht diskriminierend, denen gegenüber, die zwar schon seit Jahren zusammen sind und vielleicht sogar wohnen, aber eben nicht verheiratet? Andererseits, bedeuten mir die Partner jeweils so viel, dass ich ohne sie nicht feiern wollen würde? Würden meine Freunde das verstehen? Irgendwo muss man, bei einem begrenzten Budget, die Grenze eben ziehen; die Frage ist nur wo.
Dann ging es weiter mit den Details der Einladung: um wie viel Uhr wollen wir eigentlich starten? Wann wollen wir anreisen? Und wer darf eigentlich vorher anreisen und wer bekommt eine der 20 Übernachtungsmöglichkeiten vor Ort?
Weitere offene Themen auf unserer Liste sind derzeit noch der DJ (die beiden, die wir kontaktiert hatten, hüllen sich in vornehmes Schweigen), der Fotograf (leider hatte unsere bereits ausgewählte Fotografin einen Unfall und wir mussten unser Probeshooting erst mal aufs Eis legen), der Getränkelieferant (zwei Absagen von den Dienstleistern aus der direkten Umgebung, weil ausgebucht oder nicht interessiert), der Videograf (sprengt leider unser Budget, aber ich wünsche mir doch sehr einen) und, ganz wichtig, die Servicekräfte vor Ort, die bei unserer Location leider nicht automatisch dabei sind.
Da saßen wir also, vor einem Haufen ungeklärter Fragen und Probleme, auf die wir keine Antwort hatten. Und die Gedanken drehen sich, die Angst davor, dass alles irgendwie schief gehen könnte, wächst und der Druck, alles möglichst perfekt hinzubekommen noch dazu. Kurz schauen wir uns an und fragen uns: Ist es das alles wirklich wert? Nicht nur der finanzielle Aspekt, sondern auch der emotionale Stress. Der organisatorische Aufwand ist dann doch nochmal bedeutend höher, als anfangs gedacht, vor allem wenn man für Vieles selbst verantwortlich ist. Wollen wir das überhaupt? Für einen Tag, an dem man sowieso wahrscheinlich schon vor Nervosität zerspringt, obwohl man sich tierisch darauf freut? Und nein, für einen Hochzeitsplaner haben wir kein Budget.
Wir waren also kurz davor, alles hinzuschmeißen. Lassen wir das doch sein mit der großen Feier, unterschreiben stattdessen gleich nächste Woche auf dem Standesamt ein Stück Papier, fliegen stattdessen in einen schönen Urlaub und sparen den Rest des Geldes für einen Kredit für unser Haus. Auch irgendwie verlockend, oder?
Aber will ich das wirklich...?


Auch wenn ich nicht der Ansicht bin, dass die Hochzeit "der schönste Tag des Lebens" werden muss, ist es doch ein einschneidendes und hoffentlich ganz einmaliges Ereignis. Ich bin zwar nicht die klassische Braut, die seit dem Kindesalter von einer Prinzessinnen-Hochzeit träumt, aber ich habe mir seit dem Antrag schon sehr oft ausgemalt, wie schön es sein wird, im langen weißen Kleid auf Tobi zuzugehen, die Liebe offiziell vor allen, die uns wichtig sind, zu bejahen und bei einem schönen Fest in einer rustikalen Location ausgiebig zu feiern.
Nach einer Weile Hin und Her, Rumspinnerei und Ausmalen der möglichen Szenarien merke ich doch: Nein, ich will nicht alles hinwerfen! Dank lieber, ermutigender Worte z.B. von Anni & So und einigen Bräuten, mit denen ich mich in einer Facebook Gruppe austauschen konnte, wird immer klarer: Ja, das ist es mir wert. Ich habe schon so viele Stunden in dieses Herzensprojekt investeriert, Angebote eingeholt, Locations besichtigt, Pinterest durchforstet und Inspiratrionen gesammelt. Dieser Teil macht übrigens auch riesigen Spaß, weil man alles genau so gestalten kann, wie man möchte. Und die Menschen, mit denen ich jetzt gesprochen habe, die diesen ganzen Aufwand schon hinter sich gebracht haben, haben mir versichert, am Ende lohnt sich das alles, wenn man auf einen wunderschönen Tag voller Emotionen und Liebe zurückschauen kann. Aber vielleicht mit etwas weniger Stress und Druck. Mit etwas mehr Struktur und etwas weniger hohen Erwartungen. Und gleich am Wochenende überarbeiten wir unsere To-Do Liste und überlegen uns, welche Aufgaben wir delegieren können bei diesem kleinen Mammut-Projekt. Ja, es ist anstrengend und ja, es ist verdammt viel Arbeit. Aber wenn alles geplant und eingetütet ist, dann kann ich mich hoffentlich auch zurücklehnen und mich einfach nur freuen. Damit ich, wenn ich alt und runzlig bin, auf den Tag zurückblicken kann, an dem ich meinem besten Freund das Ja-Wort gegeben habe. Und wie ich mich dafür verrückt gemacht habe. :)

Ich bin gespannt, ob es noch anderen, die meinen Blog lesen, so geht oder ähnliche Erfahrungen gemacht wurden. Ich würd mich sehr freuen, noch die ein oder andere Erfahrung von euch zu hören!

Alles Liebe,
eure Corinna

15 nachhaltige Weihnachtsgeschenke


 Hach ja, alle Jahre wieder...und plötzlich ist Weihnachten! Ich muss aber -entgegen dem Anti-Konsum-Trend- sagen, dass ich persönlich Weihnachtsgeschenke sehr schön finde, wenn sie mit Bedacht ausgewählt wurden und zum Beschenkten passen. Was ich schwierig finde: Krampfhaft für jeden Verwandten und Bekannten eine "Kleinigkeit" zu suchen, nur weil man das eben so macht. Das sorgt dann immer schon ab November für Stress, wenn einem für Jemand nichts einfällt. Daher habe ich die Anzahl der Menschen, mit denen ich Geschenke austausche, etwas reduziert und mich stattdessen dazu entschieden, mehr Zeit- als Sachgeschenke auszusuchen. Kurz wurde ich auch von der Idee angefixt, nur noch gemeinsame Aktivitäten zu verschenken und mir zu wünschen, aber realistisch betrachtet ist das nun auch wieder schwer umzusetzen. Schon diesen Monat sind diverse meiner Wochenenden durchgetaktet, weil wir mehrere Geburtstagsgeschenke einlösen und noch gefühlt Hundert andere Termine anstehen und das ist nun auch keine Lösung. 
"Einfach gar nichts schenken! Wir haben doch schon alles", rufen die Konsumverweigerer. Auch eine Möglichkeit; aber ich muss doch sagen, dass ich diese Weihnachtstradition wirklich schön finde: mit voll geschlagenen Bäuchen vor dem Weihnachtsbaum bei Kerzenschein und (Glüh)Wein sitzend, liegt da ein verheißungsvoller Stapel liebevoll eingepackter Päckchen und man freut sich schon den ganzen Abend darauf, die Augen beim Auspacken zu sehen, wenn man etwas Schönes ausgesucht hat, was den Beschenkten wirklich, ehrlich freut.
Also, mein Weg dieses Jahr lautet weniger, dafür sorgfältig ausgewählte Geschenke, die eine Mischung aus Aktivitäten, Sinnvollem und nachhaltigen Sachgeschenken sind. Bei letzterem gebe ich mir also besonders Mühe, gute Unternehmen zu unterstützen, die sich für eine grünere Welt einsetzen. Ein paar Ideen zum Anstoß gefällig?
Meine Weihnachtsgeschenk-Inspirationen für dieses Jahr:


Für die Schwester / beste Freundin / Mama:


1) in Deutschland produziertes gold filled Armband von AMARA AJAI (mehr zu der Marke auch in diesem Post. Ich trage meine dazu passende Halskette schon seit Monaten fast täglich und sie hat immer noch den gleichen, hochwertigen Glanz und kein bisschen abgefärbt wie es billiger Modeschmuck tut!). Tipp: In diesem Online Shop gibt es noch mehrere superschöne, haupstächlich nachhaltig produzierte Produkte aus den Kategorien Schmuck, Kosmetik und Deko. Bonus: Mit dem Gutscheincode kissenkarma bekommt ihr bis zum 27.11. 10% Rabatt!

2) Taschenspiegel mit upgecyceltem Holz von BeWooden: Alle Holz Accessoires werden von Hand gefertigt! Das verwendete Holz stammt aus Resten der Möbelproduktion europäischer Schreinereien, so dass keine Bäume gefällt werden müssen. Da macht das Nase-Nachpudern doch gleich doppelt Spaß. ca. 39€

3) Duschzucker von Seifendealer - eine Mischung aus natürlichen und veganen Inhaltsstoffen, die lecker fruchtig duften und die Haut super weich machen. Mit Hilfe von Zucker, Olivenöl und Wasserlilie peelt dieser Scrub alles weg, was weg soll.  Über Amara Ajai & Friends, ca 13,90€.

4) Im Anschluss: faires Duschgel, das nach Limette oder Green Tea duftet, gefolgt von streichelzarter Body Butter von Fair Squared. Die Marke aus UK setzt sich vehement für fairen Handel ein und verwendet z.B. Olivenöl aus Palästina, Mandelöl aus Pakistan und Shea Butter aus Burkina Faso. Auf der Website kann man sich alle Partnerorte und -Menschen genau anschauen und im Detail informieren. ca 11 €

5) Ich hab sie schon mal empfohlen und ich würde es immer wieder tun - die nachhaltig produzierte Uhr von Kerbholz hab ich euch hier schon mal vorgestellt. Ein wirklich schöner Hingucker und ein Klassiker. ca. 129€

6) Kein Mensch muss heute noch Papp- oder gar Plastikbecher verwenden. Du kennst jemand ohne wiederverwendbaren Coffee-to-go-Becher? Dann wäre das die Gelegenheit, das endlich zu ändern. Dieser hier von ecoffee wird aus Bambus hergestellt, ist angenehm in der Haptik und sieht auch noch stylisch aus. ca 12,90€

Für den Liebsten/Bruder/Papa:


1) Mal was anderes? Die gleiche Firma, die auch die hübschen Spiegel herstellt, hat sich eigentlich auf was ganz Extravagantes spezialisiert: nachhaltige Holzfliegen und Manschettenknöpfe aus upgecyceltem Holz von BeWooden! Auf jeden Fall etwas für Männer, die es induviduell mögen und gerne mal aus der Reihe tanzen. ab ca. 69€

2) Portemonnaie in vegan + stylish: Dieses schmucke Stück von Bleed wird fair produziert und besteht aus Altpapier und Kork. Ziemlich innovativ, oder? ca. 49,90€

3) Sexy und fair: Beanie aus recyceltem Denim von Nudie Jeans. Die hat mein Liebster übrigens schon und ich find sie wirklich, wirklich schön. ca. 49,90€

4) Socken zu Weihnachten? Really? Jaaaa, wenn sie fair produziert, hübsch gemustert und auch noch GOTS-zertifiziert sind! Also ich würde mich freuen. Socken von Knowledge Cotton Apparel ca. 19,90€

5) Pflegt den Bart und macht was daher: das Beard-Oil von Brooklin Soap Company. Damit kann er sich wie der Original Hipster fühlen und den Schnurrbart zwirbeln. ca. 19,90€


Für Drinnen und Drunter:




1) Wichtig: Du solltest den Geschmack des zu Beschenkenden hier schon ganz gut kennen, dann eine super Sache: FSC-zertifizierte Holzbilder ab ca. 60€ über Posterlounge.de. Hier könnte ich ungelogen Stunden stöbern, besonders in der Kategorie Skandinavische Kunst. Hab ich auch schon. (das Ergebnis folgt dann im nächsten Interior Post XD ). Bonus: Bis zum 18.12. gibt es feine 20% Rabatt auf alle Holzbilder, wenn ihr beim Checkout KISSEN20 angebt.

2) Für Yoga Liebhaber oder einfach zum Meditieren: GOTS-zertifiziertes Meditationskissen von Lotuscrafts mit Bio-Baumwoll-Bezug, gefüllt mit Bio-Dinkelspelzen. Über Glore ab ca. 37,90€

3) Untersetzer braucht nun wirklich jeder Koch, oder? Wenn sie dann auch noch so hübsch sind, wie die aus Bio-Baumwolle von Fermliving - check. ab ca. 17,5€

4) Unterwäsche, aber bitte fair! Wieso Bio-Baumwolle wirklich wichtig ist, sowohl für deine Haut als auch die Umwelt, kannst du hier nochmal nachlesen. Dieser Spitzen-BH von Frija Omina wird sogar in Deutschland hergestellt und das unter fairen Bedingungen und mit nachhaltigen Materialien, GOTS-zertifiziert. Lass ich gern an meine Haut.

Na, war was dabei, was eurem Geschmack entsprechen würde? Ich freu mich über eure Meinung und natürlich auch über weitere schöne Tipps. :)

Alles Liebe, 
eure Corinna


Wieso du auf Daunen verzichten solltest


Mittlerweile ist es wirklich ziemlich kalt draußen: man sieht den Atem aufsteigen und der erste Schnee ist in vielen Regionen Deutschlands auch schon gefallen. Zeit für eine kuschlig-warme Wintergarderobe, die einen auch auf langen Spaziergängen warm hält. 
Früher dachte ich immer, eine Winterjacke von besonders guter Qualität müsste immer aus Daunen sein, denn schon im jungen Alter hört man Claims wie "Nie wieder frieren dank echter Daunen". Ein bisschen so wie der Irrglaube, dass gute Schuhe am besten aus Leder sein sollten, denn nur das ist ja nachhaltig (mehr dazu übrigens auch hier).

Daunen: Tierquälerei für ein bisschen Komfort

Was Vielen aber nicht bekannt ist, ist die grausame Gewinnungsmethode von Daunenfedern für diverse Produkte wie Bettdecken, Kissen oder Winterjacken. Die meisten Hersteller wissen auch heute noch nicht, von welchen Höfen die Daunen bezogen werden, wie eine Nachfrage der Stiftung Warentest 2013 bestätigte. Eine gängige Praxis, die zwar in Teilen Europas verboten ist, aber in Ländern wie China, aber auch Frankreich oder Spanien noch sehr häufig umgesetzt wird, ist die "Delikatesse" Gänsestopfleber. Dabei wird den Gänsen wochenlang kiloweise eine Mischung aus Schweinefett und Maisgries in den Magen gepumpt, was an sich schon eine perverse Tierquälerei ist. Viele der Betriebe verwenden dann aber die getöteten Gänse aus dieser Stopfmast, um Daunen zu gewinnen. Wie Leder ist die Daune in dem Fall zwar theoretisch ein Abfallprodukt der Fleischproduktion, aber die Nachfrage nach Daunenprodukten kurbelt eben genau solche Praktiken weiter an.
Eine weitere grausame Gewinnungsmöglichkeit ist der Lebendrupf, bei dem den Tieren die Federn bei lebendigem Leib ausgerissen werden. Dabei steht die Produktivität natürlich im Vordergrund und es werden auch oft genug "unreife" Daunen ausgerissen; Hautfetzen und Federkeile sind dabei auch keine Seltenheit. Gerade in China, wo viele unserer Daunenprodukte herkommen, wird diese Praktik umgesetzt; aber auch in Ungarn und Polen wurde sie schon nachgewiesen und Schätzungen der Bundestierärztekammer zufolge stammen sogar 80% der Daunen aus Lebendrupf! Wer dazu mehr Infos oder auch ein paar Bilder sehen möchte, kann diesen kurzen Infofilm von 3Sat anschauen.
Alles in allem sind die artgerecht gewonnenen Daunenprodukte noch sehr rar gesäht und Zertifizierungen auf dem Gebiet leider unzureichend, weshalb ich euch auf jeden Fall ans Herz legen möchte, auf Daunen zu verzichten. 

Alternativen, die trotzdem warm halten  

Da meine letzte Winterjacke nach mehreren Jahren nun auch schon sehr abgenutzt war (und ja, auch ich habe damals in Daunen "investiert" und mir gedacht, ich tue was Gutes), habe ich mich nach Alternativen umgeschaut. Ich bin eine absolute Frostbeule und brauche unbedingt einen dicken Mantel, der super warm hält. Auf Wolle wollte ich auch verzichten, da es auch hierzu einige Schreckensberichte gibt, die einen an der Menschheit zweifeln lassen und Echtpelz kommt natürlich auch nicht in Frage. Bei meiner Recherche (danke auch an Justine für den Tipp! :)) bin ich dann auf Hoodlamb gestoßen: eine kleine Firma aus Amsterdam, die sich schon seit 1993 nachhaltige, vegane und richtig warme Outdoor Kleidung produziert. Dabei setzt die Marke auf faire Produktion, GOTS-Zertifizierung und hochwertige Materalien.




Statt Pelz und Daunen: Hanf und Satifur

Die Jacke ist von außen zu 77% aus robusten Hanffasern und 23% Bio-Baumwolle. Beide Materialien werden nachhaltig angebaut und kommen ohne Pestizide aus. Hanf ist übrigens eine der stabilsten Fasern überhaupt und wird daher gern in der Outdoorbranche verwendet. Ein weiterer Vorteil ist, dass die Jacke regenabweisend und wasserdicht ist. Schon erfolgreich ausprobiert als ich letzte Woche in einen ungemütlichen Eisregen-Schauer geriet - und die Wassertropfen perlten einfach an der Jacke ab! Die komplette Innenseite inklusive der Ärmel (was ein großer Bonus ist!) ist mit dem von Hoodlamb eigens kreierten Satifur gefüttert: eine superweiche Faux-Fur-Variante, die aus einer Mischung von recyceltem PET und Hanffasern besteht und sich dabei wie ein streichelzartes Kuscheltier anfühlt. Durch diese dicke Schicht kommt garantiert kein Wind gepfiffen!



Weitere Details, die mich persönlich sehr erfreuen, sind die vielen Taschen (drei Stück außen und zwei Stück innen), die teilweise mit Reißverschlüssen und leichtem Magnet zu schließen sind. Außerdem hat die Jacke an den Ärmeln zusätzliche Bündchen mit Daumenloch, sodass man eigentlich kaum mehr Handschuhe braucht. Jede Menge Details also, die hier bedacht wurden und die dafür sorgen, dass man eine richtig gute, superwarme und multifunktionale Winterjacke hat. Ich bin also super happy mit dieser fairen Alternative und bin mir sicher, dass ich noch ganz lange etwas davon haben werde. :) Und ihr, habt ihr sie schon gefunden, die perfekte Winterjacke?


 


Alles Liebe und einen kuscheligen Winteranfang,
eure Corinna 



*Dieser Artikel entstand in freundlicher Kooperation mit Hoodlamb

Von der Marke, die die Fairste sein wollte


Gut Ding will Weile haben, nech? Leider hatte ich letzte Woche so viel zu tun, dass ich gar nicht dazu kam, euch diesen schönen Herbstlook zu zeigen, aber ich möchte ihn euch auf keinen Fall vorenthalten. Wir haben die letzten goldenen Herbststunden im Park für ein kleines Shooting genutzt, um meinen Neuzugang von Armed Angels zu festzuhalten: Bitteschön, ein klassischer Allrounder in Form eines Collegejacken-Cardigans aus feinster Bio-Baumwolle. Danke, Armed Angels, für einen fairen Cardigan, der nicht nach 08/15 aussieht und bei dem man alle Details nachvollziehen kann. Das gute Stück wird in der Türkei produziert, besteht zu 100% aus Biobaumwolle und ist auch noch GOTS-zertifiziert. Du möchtest nochmal wissen, was das eigentlich genau bedeutet? Hier gibt's Genaueres zu der Zertifizierung. Besonders gut gefällt mir übrigens, dass die Jacke quasi aus zwei Schichten besteht: Eine graue und eine dunkelblaue, in der die kleinen Halbmonde eingestanzt sind. Ergibt eine wirklich schöne Haptik, sag ich euch.



Dabei wurde mir erst vor Kurzem bewusst, wie transparent Armed Angels wirklich ist: Sehr! Ich wusste schon, dass sie als einer der "Großen" in der Fair Fashion Industrie vorbildlich praktizieren. Aber nicht, dass sie sich zum Ziel gesetzt haben, das fairste Modelabel der Welt zu werden. Die Marke befolgt nicht nur die Kriterien des Global Organic Textile Standards, sondern ist schon seit 2007 Fairtrade zertifiziert und seit 2015 Mitglied der Fair Wear Foundation. Damit sorgt sie dafür, dass gerechte Arbeitsbedingungen und Mindestpreise für die verwendete Bio-Baumwolle und Produktionsmaterialien eingehalten werden. Wieso Bio eigentlich wichtig ist, habe ich hier schon mal zusammengefasst. 
Das Team besteht aus mittlerweile über 50 Mitarbeitern und hat dabei einmal ganz klein angefangen: 2007 fand die erste Produktion von 1000 Shirts in Portugal statt. Schön finde ich dabei, dass sie auch heute noch, fast zehn Jahre später, mit dem gleichen Lieferanten arbeiten und mittlerweile um die 400.000 Teile dort herstellen! Mit dem Wachstum der Firma wuchs auch der Bedarf nach weiteren Partnern: Armed Angels arbeitet mittlerweile mit Zulieferern in Marokko, der Türkei, Indien und für einen kleinen Anteil auch in China. Dabei werden alle Produktionststandorte regelmäßig besucht, um sicherzustellen, dass unter fairen Bedingungen produziert wird. Insgesamt gibt es zwei Hauptkollektionen pro Jahr und dann nochmal zwei kleinere im Hochsommer bzw. Winter - reicht auch völlig aus, wie ich finde, denn kein Mensch braucht ein monatlich wechselndes Sortiment im Kleiderschrank.
Alles in allem also Hut ab für so viel positive Energie und so viel Einsatz in einer ziemlich harten Branche. Im Social Report von Armed Angels kann man übrigens noch tiefer einsteigen, wenn man die Details zu Audits und Lieferanten nachvollziehen möchte.
Ich wünsche mir, dass sie es schaffen, ihre Ziele zu erreichen und dass es bald noch viel mehr Marken gibt, die solche Ambitionen verlauten lassen. 





Outfit Details:
Cardigan* Darinka (bio+fair): Armed Angels; Kleid + Boots: secondhand über Kleiderkreisel, Mütze: Altbestand, Strumpfhose: aus recyceltem Material von Swedish Stockings 


Alles Liebe,
eure Corinna


*in freundlicher Kooperation mit Armed Angels
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