Herbstgemütlichkeit für ein schönes Zuhause.


Langsam kann man offiziell den Herbst einläuten, oder? Es wird draußen früher dunkel, die Temperaturen fallen auch stetig und es breitet sich bei mir eine behagliche Zeit-für-Tee-und-Kerzen-Stimmung aus. Auch wenn ich generell eher ein Sommerkind bin, liebe ich ja bin ja die verschiedenen Jahreszeiten. Gerade in den Übergangsmonaten feiere ich die Veränderungen sehr und freue mich jetzt auf einen Wechsel der Blätter im Herbst, kuschelige Pullis und Schals sowie gemütliche Abende zu Hause.


Passend zur neuen Saison möchte ich euch ein paar feine neue Interior Produkte zeigen, die gerade bei mir eingezogen sind. Das Schöne ist ja, dass wir mit unserem Kaufverhalten immer eine Stimme abgeben, egal ob es Lebensmittel, Kleidung oder Dekoartikel sind. Das, was wir einkaufen, sendet ein Signal und reguliert durch die Nachfrage auch das Angebot. Daher habe ich mich besonders gefreut, dass mein Artikel über Heidi Klums Lidl Kollektion so gut bei euch ankam (Wahnsinn. Über 30.000 Aufrufe von nur diesem einen Post!), denn das bedeutet wohl, dass sich noch mehr Menschen Gedanken zu den Produktionsbedingungen von Billigprodukten machen. Aber eben auch, dass es IMMER wichtig ist, was wir stattdessen kaufen - egal ob eine Heidi dafür ihr Gesicht hinhält oder nicht! 

Für den Bereich Interior Design möchte ich euch daher einen sehr schönen nachhaltigen Online Shop ans Herz legen, den ich selbst gerade erst entdeckt habe: Sinfinis*. Die beiden Gründerinnen, zwei Mädels namens Leonie und Sonja haben sehr ähnliche Ansichten wie ich, was nachhaltige Produkte angeht: fair produziert soll es sein, aber dennoch schick aussehen. Raus aus der grauen Öko-Ecke, her mit den fairen Produkten, die man guten Gewissens kaufen kann, um die Welt ein klein bisschen besser zu machen, ohne Verzicht auf Design und Style! 
Dabei gibt es die Kategorien Leben & Wohnen, Pflege, Kleidung & Accessoires sowie Baby & Kinder. Über die Leben und Wohnen Kategorie bin ich besonders happy, weil ich finde, dass es davon noch viel zu wenig Angebot in nachhaltig gibt. Ich möchte euch daher drei schöne Produkte aus dem Sinfinis Shop vorstellen, die nun mein Wohnzimmer schmücken und eine super Alternative zu Massenware von Ikea und Co sind. Gerade auch für Geschenkinspirationen (*mal eben für Weihnachten speichern*) finde ich den Shop super geeignet, weil man hier hochwertige Produkte findet, mit denen man eben auch was Gutes unterstützt. Besser als gedankenlos "eine Kleinigkeit" in der Innenstadt zu besorgen, oder?


Über eine Duftkerze von HOBO würde ich mich z.B. immer freuen. Diese gute Stück ist handgefertigt, aus Sojawachs hergestellt und sieht super Hipster-mäßig aus mit seinem minimalistischen Design. Tatsächlich vergisst man schnell dass die meisten Kerzen aus Paraffin, also auf Erdöl-Basis hergestellt werden, was natürlich nicht besonders umweltfreundlich ist. Sojawachs ist eine nachwachsende Alternative, die übrigens auch viel langsamer und kälter abbrennt als herkömmliche Kerzen. Es verbrennt außerdem schadstofffrei und viel sauberer als Wachs auf Paraffinbasis (Die Brenndauer von diesem hübschen Ding ist z.B. ganze 35 Stunden! Das find ich ordentlich.). Noch dazu wird die Kerze in der EU produziert und duftet ganz wunderbar.


Die dekorative Bambusschale von EKOBO ist auch ein neuer Favorit von mir, ebenfalls handgemacht und wunderbar geeignet, um Nüsse oder auch Müsli drin zu servieren. Sie ist ein Fair-trade Produkt und besteht aus nachwachsenden Rohstoffen. Gibt es übrigens auch in klein oder groß, z.B. als Salatschüssel, und in verschiedenen Farben. Die graue würde mir auch sehr gefallen und ist mal im Hinterkopf gespeichert, für alle Fälle. :)


Last, but not least: Das schöne Tischtuch Fouta von karawan authentic, das aus 100% GOTS-zertifizierter Bio-Baumwolle besteht, und eigentlich als Handtuch fürs Hammam deklariert ist. Naja, kann man sicher auch machen, aber ich finde es macht sich eigentlich hervorragend als Tischläufer auf unserem Eichentisch, oder?  Ich nehme das aber auch gern als Reminder, dass ich schon immer mal ins Hammam wollte, und das auch mal auf der to-do Liste stehen bleiben darf. Bis dahin verziert es aber weiterhin unseren Tisch und sorgt für Gemütlichkeit im Wohnzimmer.



Na, wie gefallen euch meine neuen Errungenschaften?
Ich würde mich freuen, wenn ihr mal bei Sinfinis vorbeischaut und dort vielleicht auch fündig werdet.  Ab 55€ ist der Versand übrigens kostenfrei und verschickt wird, wenn immer möglich, in recycelten Verpackungen, damit auch hier möglichst wenig Müll entsteht.

Alles Liebe,
eure Corinna


*in freundlicher Kooperation mit Sinfinis.

Heidi Klum für Lidl: How not to Wow


Seit dem 18.09. ist sie jetzt bei Lidl zu haben: Billigmode designed by Heidi Klum. Wie es zu dieser absurden Kooperation kam, ist mir schon schleierhaft. Dass das Ganze von namhaften Fashion Influencern unterstützt wird, macht es noch unglaubwürdiger. Und die Realität der Wow-Kollektion: unterste Schublade.

Billige Materialien wie Polyester und Polyacryl, Leopardenprint und schlecht designte Schnitte kennzeichnen die Kollektion, die Business Frau und Model-Ikone Heidi Klum angeblich persönlich mit Lidl entworfen hat. Echt-Ledersneaker für 24,99€ oder ein "Fashion-Top" für 7,99€? Von fairen Produktionsbedingungen kann hier nicht die Rede sein. Von Style auch nicht. Discounter Preise und dazu passendes Design, aber das Traurige daran: weder Heidi Klum noch die internationalen Modeblogger, die für das Promoten bezahlt wurden, scheinen hier auch nur eine Millisekunde nachzudenken. Lidl muss ordentlich für das Marketing gezahlt haben und für genug Geld lässt sich dann alles kaufen: eine Maren Wolf oder Stéphanie Durant mit Millionenreichweite präsentieren brav ihre Lidl-Mode, als wären sie voll stolz darauf. Ist ja auch höchst authentisch, dass die Influencer, die sonst Chloé Bags oder Yves Saint Laurent präsentieren, sich privat mit Billigstkleidung eindecken, die man im Laden nicht mal anprobieren kann. Naja, man kauft es einfach mal, kostet ja eh nicht viel. Vielleicht werden die Teile gleich nach dem Shooting im nächsten Mülleimer entsorgt - es ist ja nur ein Kleidungsstück. Für das die Rohstoffe produziert werden mussten, gefärbt, zugeschnitten, genäht, in Plastik eingeschweißt, in Kartons verpackt, um die Welt geschifft, um dann auf den Lidl Wühltischen präsentiert zu werden. Who cares who made my clothes?

Heidi sagt dazu: Es war von Anfang an der gemeinsame Anspruch von Lidl und mir, tolle Produkte in hoher Qualität zu kreieren und sie zu einem super Preis anzubieten. Mode soll Spaß machen. Und jeder sollte sich diese Freude leisten können."

Ja, Heidi, das macht Spaß. Vielen Dank dafür, dass jetzt noch mehr Germany's Next Topmodel Anwärterinnen denken, Wegwerfmode sei völlig in Ordnung. Die Tatsache, dass hauptsächlich Frauen in Niedriglohnländern im asiatischen Raum dafür ausgebeutet werden, Näherinnen, Gerber(innen) und Textilarbeiter(innen) ein menschenunwürdiges Leben fristen, täglich gesundheitlichen Risiken ausgesetzt sind und trotzdem keinen fairen Lohn verdienen, vergisst man dann schnell. Aber hey, #girlpower, #letswow und so.

Wenn du es besser machen willst, schau gerne mal in den  Guide für Fair Fashion Siegel, auf die du achten kannst, um dir sicher zu sein, die katastrophalen Produktionsbedingungen solcher Billigmode nicht zu unterstützen. Und hier noch ein bisschen Anregung, wieso ethisch hergestellte Mode Sinn macht. Please think before you shop.

Alles Liebe,
eure Corinna


PS. Dieser Artikel basiert nur auf meiner persönlichen Meinung. Jeder darf gerne eine andere Sichtweise haben und mir diese auch mitteilen. Meine Anfrage an Lidl, wo genau unter welchen Bedingungen produziert wird und wie diese Preise möglich sind, wurde (noch) nicht beantwortet. 

Unser neues Lieblingsstück: nachhaltiger Massivholztisch aus Eiche


Juhuuu, er ist endlich da, unser neuer Tisch! Und ich sag euch, das war eine keine leichte Entscheidung! Schon seit letztem Jahr waren wir  auf der Suche nach einem fair produzierten Esstisch aus Massivholz, der größer ist als unser jetziger und nicht unbedingt vom allseits beliebten Möbelschweden kommt. Wir haben schon nach DIY-Anleitungen gesucht, uns in Bali inspirieren lassen und kurz über einen Import der wunderschönen Suar-Holztische nachgedacht. Nachdem die Ökobilanz davon nun aber doch nicht so optimal war und wir uns auch nicht sicher waren, wo das Holz dann am Ende herkommt, haben wir uns letzten Endes dagegen entschieden. Die Rodung des Regenwaldes wollten wir nicht unterstützen, auch wenn der Tisch noch so schön wäre.

Stattdessen dürfen wir nun aber endlich ein Unikat aus heimischer Eiche unser eigen nennen - und wir haben ihn genau so anfertigen lassen, wie wir ihn haben wollten. In dem kleinen, feinen Laden Holzkombination aus Markdorf am Bodensee haben wir uns ausgiebig von Herrn Wagner beraten lassen, der sich auf Holzarbeiten und Maßanfertigungen spezialisiert hat. Wir haben ihm unser Budget genannt und uns verschiedene Kombinationsmöglichkeiten von Holz und Tischbeinen angeschaut und uns letzten Endes für dieses Schmuckstück entschieden. Mit gut 1,80 m Länge kann man bequem mit sechs bis acht Leuten daran sitzen, passt aber etwas zusammen gekuschelt auch mit zehn Menschen noch drum herum. Er ist einen ganzen Meter breit, hat eine natürliche Baumkante und liebevoll bearbeitete Astlöcher, die den Charme des Holzes ausmachen. Diese Woche wurde er endlich angeliefert und jetzt denke ich mir jedes Mal, wenn ich ins Wohnzimmer gehe, Huch, das ist aber ein schöner Tisch. Ach, das ist ja unserer! :D

Ich mag den rustikalen Look der Tischplatte, das Gestell aus Rohstahl, das dem Tisch diesen Industrial Look verleiht und auch die Tatsache, dass wir genau wissen, wo der Tisch herkommt und wer ihn gemacht hat. Das Holz kommt aus einer regionalen Sägewerk-Holz Handlung im Bodenseekreis und jeder Stamm wird elektronisch dokumentiert, damit kann sein Werdegang bis zum Endprodukt verfolgt werden. An der Unterseite wurde die Platte entsprechend bearbeitet, da Holz auch nach seiner Trocknung noch "arbeitet" und sich verziehen kann. Durch die massiven Stahlbeine und die Einkerbungen auf der Unterseite ist er aber absolut massiv und wackelt kein bisschen - eine Kleinigkeit, die wir vielleicht beim Selbermachen erst im Nachhinein erfahren hätten, von daher bin ich nun doch ganz froh, dass ein Fachmann uns beraten hat. Wir haben ja unseren Couchtisch aus einer Baumscheibe selbst gezimmert - und auch wenn er wunderschön ist, muss ich zugeben, dass er nicht ganz so praktikabel ist, da er ziemlich krumm und schief ist und der große Riss in der Mitte mit der Zeit immer größer wurde. Aber gut, ist eben ein Couchtisch, der muss nicht perfekt sein. 
Unser Esstisch jedenfalls wurde aufwändig beabreitet, so dass die Platte richtig glatt und ebenmäßig aussieht (und sich auch so anfühlt!), aber doch die charmanten Zeichen des Holzes alle zeigt. Alle Astlöcher wurden entsprechend ihrer natürlichen Maserung ausgehöhlt und mit einem Harz aufgefüllt, so dass man sie noch sehen kann, aber eben keine Löcher oder Rillen im Tisch sind, wo sich dauernd Krümel fangen. Hier sind noch einige Bilder aus der Bearbeitung:


Der Preis war dennoch absolut fair und übrigens kaum teurer, als wenn wir ihn aus Bali importiert hätten (mit Zoll, Steuern, Gebühren etc.) - und noch ein gutes Stück günstiger als die Massivholztische, die wir schon in manchen Möbelhäusern angeschmachtet hatten, da keine Zwischenhändler ihren Anteil verdienen. Wenn ihr also auf der Suche nach einem richtig schönen Tisch seid, kann ich euch Holzkombination wirklich ans Herz legen. Und das übrigens nicht, weil ich dafür bezahlt werde (wir haben den Tisch selbst gekauft! :)) sondern weil ich wirklich happy mit dem Ergebnis bin.



Bilder sprechen ja bekanntlich mehr als tausend Worte - also hier ist er, unser neuer Lieblingsmitbewohner! Wir sind zuversichtlich, dass wir die nächsten Jahrzehnte noch viel Freude und schöne Momente an diesem feinen Holztisch haben werden.





Alles Liebe,
eure Corinna
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