Wo kauft man überhaupt Fair Fashion??

In letzter Zeit wurde ich also schon öfters gefragt, wo ich denn eigentlich einkaufe, seit ich auf Fair  bzw. Slow Fashion umgestellt habe. Das find ich generell schon mal fabelhaft, denn Interesse zeigen ist ja schon mal der erste Schritt! Wohooo, es gibt noch mehr Leute, die sich zumindest mit dem Thema beschäftigen wollen! Das macht mich sehr froh.



Aber um die Frage zu beantworten , sind hier meine Top Slow Fashion Shopping Locations:

  1. Second Hand Läden. In allen Städten! Ich liebe es, Vintage zu kaufen und mir die Geschichte hinter der Kleidung vorzustellen. Manchmal muss man einfach ein bisschen Fantasie haben und kann lange, wallende Kleider ruck-zuck abändern, kürzen, minimal umnähen und schon sitzen sie wie angegossen und sind dazu noch Unikat. Was könnte besser sein?  Wenn ich Städtetrips mache, mache ich mittlerweile einen großen Bogen um H&M, Mango, Zara und Co. Ich schlendere zwar noch durch die Fußgängerzonen, aber eher auf der Suche nach schönen Cafés und eben - Second Hand Läden. Und die gibt es wirklich überall. Besonders feine meiner Meinung nach übrigens in Berlin und London. :) Wenn du in Stuttgart sein solltest, empfehle ich die Tübinger Straße, insbesondere den Vintage Markt für besonders schöne Retro Stücke.
  2. Gleiches Prinzip, andere Methode: Flohmärkte oder die App Kleiderkreisel. Kleidertausch ist natürlich auch schön mit Freundinnen umsetzbar. Lust auf was Neues, anyone? Secondhand Kleidung schont nicht nur die Ressourcen deiner Umwelt sondern auch deinen Geldbeutel. 
  3. In Stuttgart: Zum Glück gibt es hier mittlerweile gleich einige faire Läden, die zum Stöbern und Anprobieren einladen und so mein Herz höher schlagen lassen. Und damit meine ich keine faden Öko-Strick-und-Gehänge-Klamotten, wie man sie manchmal im Weltladen findet oder eben mit der Öko-Bewegung assozieren mag, sondern ganz normale, hippe Kleidung. Einer davon nennt sich Glore (steht für GLO-bally RE-sponsible Fashion, sprich: Glori :)), der andere Greenality (Name selbsterklärend, nech?). In beiden Läden gibt es ausschließlich fair produzierte und zertifizierte Kleidung; sie sind also meine Hauptanlaufstelle geworden. Ein weiterer Favorit in Stuggi ist das 2018 eröffnete Loyale, das im Einkaufscenter Gerber liegt. Die Besitzerin ist ein absoluter Schatz und alles vor Ort ist nicht nur fair, sondern auch vegan.  Ein weiterer Stop ist Grüne Erde, obwohl ich persönlich hier noch nichts an Kleidung gekauft habe, da die Mode nicht ganz nach meinem Geschmack war. Aber es gibt immerhin schöne Interior- und Naturkosmetik-Produkte sowie ein paar schöne Basics. Seit einiger Zeit gibt es außerdem noch einen weiteren kleinen Fair Fashion Laden namens Schlechtmensch, zu dem ich es leider noch nicht persönlich geschafft habe. Steht aber noch auf der Liste. Update Oktober 2018: Etwas weiter außerhalb, aber dennoch im Umkreis: in Winnenden hat vor Kurzem der kleine, bezaubernde Shop Green Lavadee von Johanna aufgemacht, der auch komplett faire Mode und ein paar Babyartikel anbietet. 
  4. Online: Sowohl Glore als auch Greenality haben einen fabelhaften Online Store mit einem sehr schönen Sortiment für Männlein als auch Weiblein. Marken die ich besonders gerne mag: Armed Angels (auch mit einem schönen Online Shop übrigens), für Jeans gerne Nudie jeans oder KOI, generell: Wunderwerk, Peopletree, Hessnatur, JAN 'N JUNE, Glimpse und, speziell für Männer: Knowledge Cotton Apparel. Die machen wirklich sehr stylische Sachen mit einer hübschen Eule als Logo. I like. Es gibt noch diverse andere schöne Marken, die ich noch nicht (im Detail) kenne, aber die ich euch gerne in Zukunft noch vorstellen werde. Außerdem eine ganz gute Anlaufstelle für Fair Fashion ist der Online Shop Avocado Store. Hier müsste allerdings dringend mal die Suchfunktion upgedated werden und auch sonst ist er leider noch nicht ganz so modern oder bequem wie Zalando, da man meistens noch Porto bezahlen muss und von unterschiedlichen Herstellern beliefert wird. Dafür gibt es eine sehr große Auswahl an Marken, auch z.B. an Home Accessoires. Und naja, einige "ökig anmutende" Modelle sind auch mit vertreten, aber Geschmäcker sind ja bekanntlich verschieden. :)

Generell ist noch anzumerken, dass die Preise natürlich höher sind als bei den ganzen Fast-Fashion-Wegwerf-Klamotten. Ist ja auch logisch, denn es ist ja nicht nur so, dass die Näherinnen einen fairen Lohn bekommen, sondern die ganze Lieferkette nachverfolgbar sein muss, Zertifizierungen als Qualitätskontrolle finanziert werden müssen, Bio-Baumwolle teurer zu produzieren ist usw. Dafür ist es dann aber eben auch fair. Und besser für die Umwelt. Und das Gewissen sowieso. :) Langfristig bekommt man aber einfach auch bessere Qualität und trägt zu einer faireren Produktionsweise bei und wenn ich das so meinem Geldbeutel erkläre, hustet der zwar ein bisschen, aber er versteht es. Man muss ja nicht jede Woche shoppen gehen - und wenn doch, dann vielleicht mal second hand?! ;-)
Habt ihr noch Tipps im Raum Stuttgart, online, oder in anderen Großstädten? Hinterlasst mir gerne einen Kommentar.

Eine sehr umfangreiche Liste hat übrigens die liebe Justine zusammengestellt, für alle, die richtig einsteigen wollen: Vegan & Fair Fashion GuideDie oben genannten Tipps sind nur eine kleine Auswahl meiner persönlichen Favoriten.

Alles Liebe,
eure Corinna

Aus alt mach neu

Einmal altes Nähmaschinenschränkchen aufpimpen, bitte. Dieses kleine Schränkchen haben mein Herzensmann und ich schon letztes Jahr vom Sperrmüll gerettet (ja, auch davor schrecken wir nicht zurück^^). Es war zwar dunkelbraun und meiner Meinung nach nicht ganz so ansehlich, aber das Potential war vorhanden und vor Kurzem habe ich es endlich geschafft, das gute Stück weiß zu streichen. Oh, welch Veränderung!


Jetzt habe ich mir endlich Tulpen gekauft, um den Frühling einzuläuten und dem Winter den Rücken zu kehren, und was passiert? Es schneit draußen dicke Flocken und die Autodächer sind schon bedeckt mit einer beachtlichen Schicht aus Puderzucker. XD Naja, ich bau auch trotz Tulpen noch einen Schneemann. Das Kunstfell liegt ja auch noch auf der Couch; da ist also alles noch drin. ^^




Bei dem Schränkchen habe ich übrigens nicht zu 100% ordentlich gearbeitet, denn von innen hat diese Antiquität noch seine Originalfarbe behalten, aber irgendwann hat mich die Geduld dann doch verlassen. Und sowieso ist Perfektion ja langweilig, nich wahr? Dafür haben wir als kleinen Bonus im Anschluss noch die "Füße" unten hellgrau gestrichen - farblich passend zur einen Wand. Ein bisschen stolz bin ich darauf ja schon. :)


Na, wie findet ihr das neue, alte Schränkchen? Seid ihr auch Fans von Restaurierungsprojekten?
Eine feine Restwoche für euch!

GLIMPSE - Liebe kann man nicht kaufen. Aber tragen.

Heute möchte ich euch eine ganz tolle Marke vorstellen, die die Welt wirklich ein kleines bisschen besser macht. Wie?

Das junge, in Deutschland gegründete Label GLIMPSE macht "Mode gegen Menschenhandel": Die Kleider werden von ehemaligen Zwangsprostituierten in Indien genäht, denen so eine neue Perspektive gegeben wird. Es sind Frauen, denen trotz ihrer unfassbar traurigen Vorgeschichte eine neue Zukunft geboten wird. Sie erhalten in der eigenen Werkstatt eine Ausbildung, bekommen Mathe- und Englischunterricht und werden von Sozialarbeiterinnen betreut. Nun lernen sie, die in München designten Kleider aus Bio-Baumwolle (GOTS-zertifiziert) zu nähen und erhalten einen fairen Lohn. Ich finde, das ist ein wahnsinnig tolles Projekt!


Mein Lieblingsmann hatte zuerst von dieser Marke erfahren, als er auf der Messe Heldenmarkt stöberte. Und kam tatsächlich einfach so mit einem - zugegeben nicht ganz billigen, aber dafür umso nachhaltigeren- Kleid für mich als Überraschung zurück. Wahrlich heldenhaft, oder? ♡


 Die Marke wurde übrigens von zwei jungen Menschen aus Stuttgart zusammen mit einer Designerin aus München gegründet und wird derzeit komplett ehrenamtlich betrieben. Ein absolut unterstützenswertes Herzensprojekt also. Mehr dazu könnt ihr auch hier lesen: Stuttgart Zeitung


Schönes Detail: In jedem Etikett verewigen sich die Näherinnen mit ihrem persönlichen Stempel. So trägt man die Geschichte immer mit sich. Und ich weiß z.B., dass mein Kleid von Gloria, Sangita und Rutuja produziert wurde. Das habt ihr super gemacht! :)


Ich würde mir wünschen, dass es noch viel mehr solcher Marken gibt, damit es immer mehr Auswahl und immer weniger Sklaverei in der Textilindustrie gibt. Wer weiß, vielleicht schaffe ich es ja, eines Tages ein ähnliches Projekt zu starten. :)

Bis dahin, vielleicht magst du ja auch mal auf der GLIMPSE Homepage stöbern.

Alles Liebe,

Portugal mit dem VW Bus


Ach ja, Campen in Portugal, in einem kleinen, süßen Oldtimer Büsschen die Küste entlang tuckern und einfach dort bleiben, wo einen das Herz hinweht. Das war schon immer ein kleiner Traum von mir und in unserem letzten Urlaub habe ich bzw. wir (der Lieblingsmann war natürlich mit dabei und hat zugegebenermaßen den Löwenanteil des Fahrens übernommen) ihn uns erfüllt.
Für eine Woche hatten wir diesen wunderschönen, apfelgrünen VW-Bus namens Taiga ausgeliehen und sind von Lissabon gen Süden, erst nach Odeceixe und dann an die Algarve gecruist. Wobei tuckern ehrlicherweise doch das richtigere Wort ist. Denn der süße Bus ist original aus den 70ern, alles läuft etwas langsamer, entspannter und eben mit ganz viel Muße.
Fun Fact: Da unser Bus Taiga so alt ist, musste sie nach 1.5 Stunden Fahrt stets eine Stunde ausruhen, d.h. Pause machen, damit der Motor abkühlen konnte. Damit hatten wir natürlicht nicht gerechnet, und so wurde die Fahrt an der Küste entlang schön gemütlich auf 2 Tage ausgedehnt - wir haben dann auch spontan an eher untouristischen Orten Halt gemacht, da Taiga eben nach einer Verschnaufpause gejapst hat. Was aber auch mal schön war - in der Ruhe liegt die Kraft, nicht? :D

Es hat schon was ganz Fantastisches, in so einem gemütlich federnden Busfahrersitz zu hocken, ein riesiges, dünnes Lenkrad vor sich, ein stracker, manchmal etwas bockiger Schaltknüppel mit 4 Gängen und ein geschmächlich brummender Motor in den Ohren. Ach ja, und die beste Klimaanlage der Welt: schräg einklappbare Seitenfenster, die einem die frische Atlantikluft ins Gesicht weht. ♡



Die erste Nacht war auch gleich eine der schönsten: Als es langsam dunkel wurde, haben wir unser Lager irgendwo mitten in der Pampa auf einem riesigen Feld aufgeschlagen und das erste Mal "wild gecampt". Was in Portugal übrigens erlaubt ist, solange man kein Zelt aufbaut oder Vordach anschraubt. Wir schauten also den Sonnenuntergang in der Ferne, kochten uns unbeholfen aber erfolgreich leckere Pasta mit Pesto auf unserem kleinen Gasherd und gönnten uns eine Flasche Rotwein dazu. Ach, diese Freiheit!


Tatsächlich ging der Abend dann auch bald dem Ende zu, denn wann man nicht auf einem Campingplatz ist, sondern in der freien Natur, versiegen die Lichtquellen ja ziemlich früh und es ist nicht mehr viel mit Lesen, Karten spielen oder gar abwaschen. :D Also passt man sich einem neuen Rhythmus an und genießt einfach ein frühes Zubettgehen oder liegt im Dunkeln und erzählt sich was.
Übrigens habe ich glaub ich noch nie im Leben so unfassbar viele Sterne gesehen wie auf diesem einsamen Feld, weit weg von Straßenlaternen oder jeglicher Zivilisation. Wunderschön.


Um das Ganze aber nicht zu sehr zu romantisieren, möchte ich doch auch das Komfort-Level in so einem Camper-Van ansprechen... Die Liegefläche ist zwar einigermaßen bequem (man kann sowohl unter dem ausfaltbaren Dach als auch auf dem aus- und umklappbaren Rücksitz schlafen), aber an die schmale Liegefläche sowie die niedrige Deckenhöhe muss man sich doch erst mal gewöhnen. Nicht selten bin ich mal eben unbedacht hochgeschnellt und habe mir unsaft den Kopf ein paar cm höher gestoßen.^^ 
Einmal standen wir mit dem Bus minimal in Schräglage und haben oben, also direkt unterm Dach geschlafen (man klettert dann leicht akrobatisch über das Kühlfach und die Spüle nach oben), und dies bitter bereut. Gefühlt bin ich ständig auf den Lieblingsmann draufgerollt und dieser wiederum in die Plane bzw. das Gestänge. Es gab schon gemütlichere Nächte. :D
Auch ein frühes Erwachen sollte man erwarten, denn natürlich wird es, wie beim Zelten auch, mit Sonnenaufgang auch im Schlafgemach recht hell. Wenn man damit aber klar kommt, ist so ein VW-Bus wirklich etwas ganz Feines.




Taiga war fantastisch ausgestattet und hatte alles was das Camper-Herz begehrte: von Sonnenschirm, Beachball-Schlägern, Tisch+Stühlen bis hin zu Weingläsern und Gewürzen war alles dabei. So fühlten wir uns eines Abends nach einem ausgiebigen Strand-Lümmel-Tag besonders hungrig und fingen spontan an zu kochen, als wir zu unserem Bus kamen, der an der Klippe auf uns wartete. In unserer kleinen Koje roch es also schon nach wenigen Minuten würzig nach Spagetthi Arrabiata, während die ausgehungerten Strandgänger mit ihren 7 Sachen noch an uns vorbeischlurften. Und wir genossen derweil die gigantische Aussicht von unserer Exklusiv-Plattform aus und fühlten uns ziemlich heimelig.



Dann bleibt noch zu sagen, dass Portugal wirklich ein wunderschönes Land ist mit abwechslungsreichen Städten (ein Hoch auf Lissabon an dieser Stelle!), toller Natur und bezaubernden Stränden. Wir haben es genossen, stundenlang am Strand spazieren zu gehen, über Klippen und Felsen zu klettern und uns die Sonne auf den Bauch scheinen zu lassen.
Für die vegan-vegetarische Ernährung ist es zwar leider nicht ganz so optimal (sehr Fleisch- und natürlich Fischlastige Küche), aber da wir großteils als Selbstversorger unterwegs waren, ging es trotzdem ganz gut. :)


Falls ihr noch Fragen zu unserem kleinen Camper Trip habt, hinterlasst mir gerne einen Kommentar. :) Ich könnte noch ewig weiter erzählen, aber muss mich ja irgendwann zügeln^^.
Habt eine tolle Restwoche, ihr Lieben!

Portugal Urlaub im Eco-Hostel


Na, wer von euch träumt schon von seinem nächsten Jahresurlaub? Mein Freund und ich sind schon in eine kleine Euphorie ausgebrochen, nachdem wir uns jetzt auf ein traumhaftes Reiseziel für 2016 geeinnigt haben: Kanada! Aber mehr dazu später :)

Hier geht es jetzt um das wunderschöne Portugal und unseren Urlaub, den wir dort im September u.a. an der Algarve im zauberhaften Eco-Hostal verbracht haben. Ein wirklich tolles B'n'B zum Abschalten, Entspannen und Natur genießen.


Wir kamen eher durch Zufall (und Empfehlungen auf Tripadvisor) auf diese kleine, absolut zuckersüße Unterkunft mit Hippie Flair. An einer unbefahrenen Schotterstraße, jenseits vom Massentourismus und Großstädten entfernt, liegt das Schmuckstück von den super-sympathischen Besitzen Owl & Stu. Umgeben von Feigen-, Zitronen-, Nuss-, Oliven-, Johannebrot- und Apfelbäumen liegen 5 Holzhütten, die unterschiedlich viel Platz und Comfort bieten, ziemlich günstig und alle sehr liebevoll eingerichtet sind.
Das Tolle: man kann dort genauso gut Dart, Pingpong und Tischfussball spielen oder einfach auch in der Hängematte chillen, stundenlang lesen oder gemütliche Filmabende machen. Es gibt eine große Gemeinschaftsküche inklusive eigenem Kräutergarten, in der man kochen kann (es gibt aber auch ein Häuschen mit eigener Küche und Toiletten, wer das bevorzugt) und einen riesigen massiven Holztisch im Freien, an dem man gemütlich zusammen essen kann.


Total schön fanden wir auch die Flora rund um das Grundstück, das uns Owl stolz und bereitwillig gezeigt hat. Zum Frühstück konnten wir jeden Morgen frische Feigen, Pflaumen, oder was gerade reif war, pflücken und in unser Müsli mischen. 
Noch nie habe ich so leckere Feigen gegessen!
Das Prinzip der Permakultur wird hier gelebt; d.h. ökologisches, nachhaltigeres Wirtschaften im Kreislauf mit der Natur. So gibt es z.B. auch Solarduschen, man verwertet das Spülwasser zum Pflanzengießen und recycelt und upcycelt wo es nur geht. Die Holzhäuschen sind alle von Stu & Owl selbst gebaut und man merkt die Liebe zum Detail.


Die Badsituation: Wir hatten uns für eine einfache Hütte entschieden mit "Gemeinschaftsbad", auf das wir in der Tat schon vorher gespannt waren: Die Komposttoilette, die in der niederschlagsarmen Algarve komplett ohne Wasser funktioniert, war eine absolut positive Überraschung. Im Gegensatz zu den allseits verhassten Dixiklos riecht es dort überhaupt nicht! Man kippt einfach, nachdem man fertig ist, etwas Sägespäne hinein und fertig. Es riecht dort drin - einfach nur nach Holz. Super einfach, super hygienisch und total umweltfreundlich. Nach 1-3 Jahren Kompostieren kann der Inhalt übrigens als Dünger für die Pflanzen verwendet werden. Ach, der Kreis des Lebens. :)



Natürlich wollten wir auch an den Strand und so wurde dieser Teil unseres Urlaubs zu einem ungeplant Sportlichen. Die Strände, die übrigens wunderschön sind und fast an die der Karibik erinnern, sind nämlich ca 10km vom Eco Hostal entfernt. Und die für uns sinnvollste und auch kostengünstigste Variante war, uns Fahrräder auszuleihen. Das allerdings war ein kleines Abenteuer, denn Radwege sind in dem Teil der Algarve rar und so fanden wir uns ganz schön mutig, als wir an dem schmalen Seitenstreifen der gut befahrenen Landstraße entlang radelten. Zwischen den unendlich vielen Granatapfelbäumen und den Autos und LKWs, die munter mit locker 80 an uns vorbeibrausten, fuhren wir also auf unseren etwas klapprigen Drahteseln Richtung Strand. Inklusive Strandgepäck, Wasserkanistern und Kopfbedeckung gegen die Hitze natürlich. :)
Es hat sich aber absolut gelohnt und am Ende des Tages haben wir uns gefühlt, als hätten wir richtig was für unsere Entspannung getan. Und den faulen Hängematten-Abend mit einem Glas Wein im Freien redlich verdient.

  
Der Strand von Faro - türkisblaues Wasser, weiße Sandstrände
Solltet ihr also mit dem Gedanken spielen, auch mal nach Portugal zu reisen und möchtet ein etwas anderes Erlebnis als den typischen All-Inlcusive Urlaub an einem x-beliebigen Hotel an der überfüllten Strandpromenade, kann ich euch das zuckersüße Eco Hostal nur wärmstens empfehlen. Habt ihr vielleicht schon ähnliche Schätze entdeckt?

Viele liebe Grüße,
eure Corinna

Wieviel Nachhaltigkeit macht denn eigentlich Spaß?








Zum Jahresanfang möchte ich gern ein paar Gedanken mit euch teilen. Das Thema Nachhaltigkeit liegt mir sehr am Herzen und da ich mich schon viel mit dem Thema beschäftigt habe, frage ich manchmal wie viel des Guten eigentlich zu viel des Guten ist.
Nachhaltigkeit ist eine ewige Reise mit vielen Wegen. Und tausend Wege führen ja bekanntlich nach Rom. Es gibt wirklich so viele Dinge, die man tun kann, um den Planeten ein klein bisschen besser (oder zumindest weniger schlecht) zu hinterlassen, sei es eine möglichst pflanzenbasierte Ernährung, die Entscheidung zu weniger Konsum, der Kauf von ethisch korrekt produzierter Kleidung, die Unterstützung von kleinen Unternehmen, politisches Engagement in die richtige Richtung usw. 
Wenn man sich einmal mit dem Thema beschäftigt, merkt man, dass es schier kein Ende gibt - man immer NOCH ein kleines Stückchen besser handeln könnte. Das Essen? Vegetarisch, bio, regional, besser noch vegan, aber man denke auch an die CO2 Bilanz. Die Kleidung? Bio-Baumwolle, GOTS- und FWF-zertifiziert, fairtrade und am besten noch mit sozialem Zweck dahinter.


Das alles ist wunderbar, wenn man es umsetzen kann, aber ich finde, man sollte sich auch nicht hineinsteigern. Und auch nicht einschüchtern lassen von den vielen Optionen, die einem das Gefühl geben, man sollte alles auf einmal umstellen.
Niemand ist perfekt und es gibt immer Menschen, die es noch besser oder eben auch noch unbedachter machen als man selbst. Und ich sage unbedacht, weil die meisten sich tatsächlich einfach keine großen Gedanken machen, Dinge zu hinterfragen. Das ist mit Fast Fashion so ähnlich wie mit Fleischkonsum - keiner will einem anderen Lebewesen grundsätzlich etwas Böses. Nur weil man bei H&M einkauft, möchte man ja nicht aktiv die schrecklichen Produktionsbedingungen in den Nähereien fördern und die meisten Omnivore sind sicherlich auch keine Fans von Tierquälerei und Massentierhaltung. 
Seit ich mich aber mit solchen Themen beschäftige, fällt es mir immer schwerer, wegzuschauen. Und ich gebe mein Bestes, meinen Teil zu einer grüneren Welt beizutragen, ohne daran zu verzweifeln oder mir den Spaß im Leben nehmen zu lassen. 
Klar, es geht immer NOCH besser. Ich könnte auch zu einer grünen Bank wechseln, die mein Geld ausschließlich nachhaltig investiert. Oder mich aus moralischen Gründen noch strikter vegan als nur vegetarisch ernähren. Wenn ich es ganz genau nehme, sollte ich wohl auch nicht nach Kanada fliegen, sondern lieber mit öffentlichen Verkehrsmitteln in der Nähe etwas erkunden. Aber das Wichtige ist doch: Man tut etwas. Und jeder Konsumakt hat einen Einfluss und diesen kann man selbst steuern.
Ich finde, man sollte es nicht zu verbissen sehen, denn es gibt immer Luft nach oben.

Ich kann nicht von heute auf morgen die Welt verändern und es gibt noch so viele Bereiche, die ich nachhaltiger gestalten könnte. Aber manchmal muss man auch einfach den Moment genießen anstatt sich mit anderen zu vergleichen und nur das Negative zu sehen. Die kleinen Erfolge feiern, die man für sich persönlich erreicht hat. Und wenn es nur einmal in der Woche vegan ist, oder nur ein fair produziertes Kleidungsteil, dann ist das doch schon mal ein Zeichen. Denn es macht einen Unterschied.
Und jeder bewusste Kaufakt ist ein ziemlich guter Anfang in die richtige Richtung.


In diesem Sinne, habt einen grandiosen Start ins Jahr 2016! Bestimmt wird es ganz wunderbar. Und wer mit positiven Gedanken anfängt, kann ja nur mit positiven Taten weitermachen :)

Eure Corinna

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