Wieviel Nachhaltigkeit macht denn eigentlich Spaß?








Zum Jahresanfang möchte ich gern ein paar Gedanken mit euch teilen. Das Thema Nachhaltigkeit liegt mir sehr am Herzen und da ich mich schon viel mit dem Thema beschäftigt habe, frage ich manchmal wie viel des Guten eigentlich zu viel des Guten ist.
Nachhaltigkeit ist eine ewige Reise mit vielen Wegen. Und tausend Wege führen ja bekanntlich nach Rom. Es gibt wirklich so viele Dinge, die man tun kann, um den Planeten ein klein bisschen besser (oder zumindest weniger schlecht) zu hinterlassen, sei es eine möglichst pflanzenbasierte Ernährung, die Entscheidung zu weniger Konsum, der Kauf von ethisch korrekt produzierter Kleidung, die Unterstützung von kleinen Unternehmen, politisches Engagement in die richtige Richtung usw. 
Wenn man sich einmal mit dem Thema beschäftigt, merkt man, dass es schier kein Ende gibt - man immer NOCH ein kleines Stückchen besser handeln könnte. Das Essen? Vegetarisch, bio, regional, besser noch vegan, aber man denke auch an die CO2 Bilanz. Die Kleidung? Bio-Baumwolle, GOTS- und FWF-zertifiziert, fairtrade und am besten noch mit sozialem Zweck dahinter.


Das alles ist wunderbar, wenn man es umsetzen kann, aber ich finde, man sollte sich auch nicht hineinsteigern. Und auch nicht einschüchtern lassen von den vielen Optionen, die einem das Gefühl geben, man sollte alles auf einmal umstellen.
Niemand ist perfekt und es gibt immer Menschen, die es noch besser oder eben auch noch unbedachter machen als man selbst. Und ich sage unbedacht, weil die meisten sich tatsächlich einfach keine großen Gedanken machen, Dinge zu hinterfragen. Das ist mit Fast Fashion so ähnlich wie mit Fleischkonsum - keiner will einem anderen Lebewesen grundsätzlich etwas Böses. Nur weil man bei H&M einkauft, möchte man ja nicht aktiv die schrecklichen Produktionsbedingungen in den Nähereien fördern und die meisten Omnivore sind sicherlich auch keine Fans von Tierquälerei und Massentierhaltung. 
Seit ich mich aber mit solchen Themen beschäftige, fällt es mir immer schwerer, wegzuschauen. Und ich gebe mein Bestes, meinen Teil zu einer grüneren Welt beizutragen, ohne daran zu verzweifeln oder mir den Spaß im Leben nehmen zu lassen. 
Klar, es geht immer NOCH besser. Ich könnte auch zu einer grünen Bank wechseln, die mein Geld ausschließlich nachhaltig investiert. Oder mich aus moralischen Gründen noch strikter vegan als nur vegetarisch ernähren. Wenn ich es ganz genau nehme, sollte ich wohl auch nicht nach Kanada fliegen, sondern lieber mit öffentlichen Verkehrsmitteln in der Nähe etwas erkunden. Aber das Wichtige ist doch: Man tut etwas. Und jeder Konsumakt hat einen Einfluss und diesen kann man selbst steuern.
Ich finde, man sollte es nicht zu verbissen sehen, denn es gibt immer Luft nach oben.

Ich kann nicht von heute auf morgen die Welt verändern und es gibt noch so viele Bereiche, die ich nachhaltiger gestalten könnte. Aber manchmal muss man auch einfach den Moment genießen anstatt sich mit anderen zu vergleichen und nur das Negative zu sehen. Die kleinen Erfolge feiern, die man für sich persönlich erreicht hat. Und wenn es nur einmal in der Woche vegan ist, oder nur ein fair produziertes Kleidungsteil, dann ist das doch schon mal ein Zeichen. Denn es macht einen Unterschied.
Und jeder bewusste Kaufakt ist ein ziemlich guter Anfang in die richtige Richtung.


In diesem Sinne, habt einen grandiosen Start ins Jahr 2016! Bestimmt wird es ganz wunderbar. Und wer mit positiven Gedanken anfängt, kann ja nur mit positiven Taten weitermachen :)

Eure Corinna

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