Fünf Gründe für den Umstieg auf Fair Fashion


Den Artikel Fünf gute Gründe habe ich eigentlich als Gastpost für die liebe Leonie von glowing verfasst, aber da er so wichtig ist und einfach ein Herzensthema für mich ist, möchte ich ihn auch hier noch anbringen. Du hast schon ein bisschen über Fair Fashion gehört, aber kannst dich noch nicht ganz durchringen, umzusteigen? Ich hätte da fünf ziemlich gute Gründe für dich.
Vor etwa anderthalb Jahren habe ich angefangen, ebenso wie Leonie, mir mehr Gedanken darüber zu machen, was ich eigentlich anhabe und wie ich, auch im weiteren Sinne als nur Ernährung, eigentlich konsumiere. Nicht besonders vorbildlich: gerne viel und gerne Schnäppchen, frei nach dem Motto öfter mal was Neues. Spätestens nach der Reportage „The True Cost“ (unbedingt anschauen!) war mir allerdings klar, wie verrückt die ganze Modeindustrie geworden ist, die sich in den letzten 50 Jahren durch die Globalisierung komplett verselbstständigt hat.

Dass die Näherinnen in Fernost für einen Hungerlohn arbeiten müssen und ums nackte Überleben kämpfen, ist eine traurige Wahrheit. Dass der Großteil unserer Kleidung bzw. der Rohstoffe unserer Kleidung heutzutage mit ordentlich viel Chemie und Pestiziden behandelt wird, die der Umwelt langfristig üblen Schaden zufügen, eine andere. Und dass wir hier drüben in Deutschland herzlich wenig von alldem mitbekommen, setzt dem Ganzen noch die Krone auf. Primark-Hauls und Fashionblogs mit täglich neuen Klamotten sind Alltag geworden und die Mädchen sind auch noch stolz darauf. Es macht ja auch Spaß. Und hinter die Kulissen schaut man eben selten. Allerdings gibt es tausende gute Gründe, auf Fair Fashion umzusteigen und 5 davon möchte ich heute gern mit euch teilen.


Fünf gute Gründe, auf Fair Fashion umzusteigen:

  1. Fair Fashion achtet auf ethisch korrekte Arbeitsbedingungen und trägt dafür häufig die entsprechenden Zertifizierungen. Damit die Menschen, die uns unsere Kleidung schneidern, fair bezahlt werden und keine 60-80 Stunden die Woche arbeiten müssen. Denn auch sie haben eine Familie (meistens noch eine deutlich größere als wir), mit der sie gern Zeit verbringen möchten und Kinder, denen sie eine Zukunft ermöglichen möchten.
  2. Fair Fashion steht für eine minimale Belastung der Umwelt. Ob Bio-Baumwolle,  kürzere Transportwege der Kleidung, umweltfreundliche Färbeprozesse oder innovative nachwachsende Materialien (hallo, Kork statt Leder! Tencel oder Bananenfasern, upgecycelte oder recycelte Stoffe für einen längeren Produktlebenszyklus)

  3. Wie so oft im Leben gilt: Qualität statt Quantität! Dass ein Shirt für 5€ bei häufigem Tragen keine fünf Jahre halten kann, ist klar. Aber wenn man seltener shoppen geht, dafür qaulitativ hochwertigere Kleidung kauft, hat man deutlich mehr davon. Und das wiederum bedeutet mehr Zeit, sich um andere Dinge zu kümmern als Ausmisten, Kleiderschrank-Durchwühlen und Neukäufe. Kurzum: mehr Zufriedenheit.

  4. Mit dem Kauf von Fair Fashion unterstützt du in der Regel kleine Unternehmen statt riesige Ketten und jeder Einkauf ist wie ein Stimmzettel. Viele der fairen Modelabels, die ich bisher kennengelernt habe, wurden von jungen Menschen wie du und ich gegründet: Dem Glauben, dass es auch anders gehen muss. Dass Mode Spaß machen kann und gleichzeitig positive Auswirkungen auf unsere Umwelt und Mitmenschen haben kann. 

  5. Mode mit gutem Gewissen tragen. Ja, man kann einfach die Augen verschließen und sich einen Dreck darum scheren, was in ärmeren Ländern wie Indien, China oder Bangladesch passiert. Man kann sich über diverse Schnäppchen freuen und jedes Wochenende hemmungslose Shoppingsprees feiern. Aber wenn du dir einen Moment nimmst, und dir bewusst machst, was dieser Konsum von Wegwerf-Klamotten für Auswirkungen wirklich hat, kannst du es wirklich noch genießen? Bei Fair Fashion kannst du dir mit gutem Gewissen ein neues Kleidungsstück kaufen und den Wert der Kleidung schätzen. Die Näher/innen dahinter respektieren. Und oft sogar nachverfolgen, wo genau es produziert wurde.

In diesem Sinne trage ich einen fair produzierten Rock aus Tencel von Bleed, ein faires Bio-Baumwoll Shirt von Jan'n June sowie vegane Schuhe+Tasche aus meinem Altbestand. Vielleicht fallen euch ja auch noch mehr Gründe ein, weshalb Fair Fashion Sinn macht?


Ich hoffe, der Artikel regt zum Nachdenken und vielleicht auch Umstellen an. Ich freue mich jedenfalls sehr, wenn du ihn teilst oder einfach den Inhalt an deine Freunde weitergibst.

Alles Liebe,

eure Corinna
-->
Copyright by Corinna. Please do not use my pictures without permission.. Powered by Blogger.