Heidi Klum für Lidl: How not to Wow


Seit dem 18.09. ist sie jetzt bei Lidl zu haben: Billigmode designed by Heidi Klum. Wie es zu dieser absurden Kooperation kam, ist mir schon schleierhaft. Dass das Ganze von namhaften Fashion Influencern unterstützt wird, macht es noch unglaubwürdiger. Und die Realität der Wow-Kollektion: unterste Schublade.

Billige Materialien wie Polyester und Polyacryl, Leopardenprint und schlecht designte Schnitte kennzeichnen die Kollektion, die Business Frau und Model-Ikone Heidi Klum angeblich persönlich mit Lidl entworfen hat. Echt-Ledersneaker für 24,99€ oder ein "Fashion-Top" für 7,99€? Von fairen Produktionsbedingungen kann hier nicht die Rede sein. Von Style auch nicht. Discounter Preise und dazu passendes Design, aber das Traurige daran: weder Heidi Klum noch die internationalen Modeblogger, die für das Promoten bezahlt wurden, scheinen hier auch nur eine Millisekunde nachzudenken. Lidl muss ordentlich für das Marketing gezahlt haben und für genug Geld lässt sich dann alles kaufen: eine Maren Wolf oder Stéphanie Durant mit Millionenreichweite präsentieren brav ihre Lidl-Mode, als wären sie voll stolz darauf. Ist ja auch höchst authentisch, dass die Influencer, die sonst Chloé Bags oder Yves Saint Laurent präsentieren, sich privat mit Billigstkleidung eindecken, die man im Laden nicht mal anprobieren kann. Naja, man kauft es einfach mal, kostet ja eh nicht viel. Vielleicht werden die Teile gleich nach dem Shooting im nächsten Mülleimer entsorgt - es ist ja nur ein Kleidungsstück. Für das die Rohstoffe produziert werden mussten, gefärbt, zugeschnitten, genäht, in Plastik eingeschweißt, in Kartons verpackt, um die Welt geschifft, um dann auf den Lidl Wühltischen präsentiert zu werden. Who cares who made my clothes?

Heidi sagt dazu: Es war von Anfang an der gemeinsame Anspruch von Lidl und mir, tolle Produkte in hoher Qualität zu kreieren und sie zu einem super Preis anzubieten. Mode soll Spaß machen. Und jeder sollte sich diese Freude leisten können."

Ja, Heidi, das macht Spaß. Vielen Dank dafür, dass jetzt noch mehr Germany's Next Topmodel Anwärterinnen denken, Wegwerfmode sei völlig in Ordnung. Die Tatsache, dass hauptsächlich Frauen in Niedriglohnländern im asiatischen Raum dafür ausgebeutet werden, Näherinnen, Gerber(innen) und Textilarbeiter(innen) ein menschenunwürdiges Leben fristen, täglich gesundheitlichen Risiken ausgesetzt sind und trotzdem keinen fairen Lohn verdienen, vergisst man dann schnell. Aber hey, #girlpower, #letswow und so.

Wenn du es besser machen willst, schau gerne mal in den  Guide für Fair Fashion Siegel, auf die du achten kannst, um dir sicher zu sein, die katastrophalen Produktionsbedingungen solcher Billigmode nicht zu unterstützen. Und hier noch ein bisschen Anregung, wieso ethisch hergestellte Mode Sinn macht. Please think before you shop.

Alles Liebe,
eure Corinna


PS. Dieser Artikel basiert nur auf meiner persönlichen Meinung. Jeder darf gerne eine andere Sichtweise haben und mir diese auch mitteilen. Meine Anfrage an Lidl, wo genau unter welchen Bedingungen produziert wird und wie diese Preise möglich sind, wurde (noch) nicht beantwortet. 

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